Was halten Sie von der Creative-Commons-Lizenz für freiesMagazin?

Bisher nutzten wir die GNU Free Documentation License (GFDL) als Lizenz für freiesMagazin. Da sich diese als schwer handhabbar erwies, vor allem, was die Wiederverwertung von Artikel angeht, haben wir mit der Dezemberausgabe des Magazins auf die Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA-3.0 Unported umgestellt (Vergleich beider Lizenzen (engl.)).

Was halten Sie von der Umstellung bei freiesMagazin? Gerne können Sie auch eine Begründung für Ihre Entscheidung als Kommentar hinterlassen.

CC-Lizenz besser by-nc

Wie bereits einer meiner "Vorschreiber" finde ich die Umstellung prinzipiell gut. Die Frage ist aber, ob eine Version "by-nc" oder "by-nc-sa" auf Dauer nicht eine bessere Alternative gewesen wäre.

Re: CC-Lizenz besser by-nc

Denken wir nicht, ganz einfach weil man die Artikel dann nicht mehr verkaufen dürfte (ohne spezielle Einwilligung des Autors). Das, was Befürworter der NC-Lizenzen als Vorteil ansehen, ist für uns ein Nachteil und eine unnötige Beschränkung der Freiheit. Wenn jemand das Wissen aus freiesMagazin verbreiten möchte, darf er das und er darf dabei auch Geld verdienen.

freiesMagazin-Redaktion

Nur für Autoren

Die Überlegungen zu den Lizenzen sind doch in erster Linie für Autoren wesentlich. Für den normalen Leser ist das nicht relevant.
Die Frage ist, wieviele der bisher abgegebenen Stimmen stammt von nur-Lesern und wieviele von aktiven Autoren, die den Weg des "Wiederverkauf" offen gehalten werden sollten.
Dadurch könnte das Ergebnis verzehrt werden von den nur-Lesern.

Re: Nur für Autoren

Auch für Leser ist die Lizenz relevant, denn so gibt sie auch diesen die Möglichkeit, einen Artikel aus freiesMagazin einfach zu kopieren und z.B. auf der eigenen Webseite zum Download anzubieten. Selbstverständlich nutzt nur ein geringer Bruchteil der Leser diese Möglichkeit, aber die Lizenz ist damit nicht nur für Autoren wichtig.

Wenn es nur um die Autoren ginge, bräuchte man gar keine Lizenz, weil der Autor auch nach Veröffentlichung selbst entscheiden kann, was mit seinem Artikel noch alles passiert (also kann er ihn auch verkaufen, der Weg wäre nicht versperrt).

freiesMagazin-Redaktion

Warum keine Doppellizensierung?

Dann kann jeder wählen, ob er das Magazin unter der GFDL oder der CC-BY-SA benutzt.

Re: Warum keine Doppellizensierung?

Wir sind von der GFDL ja nicht weg, weil uns langweilig war, sondern weil wir selbst die Lizenz nicht ganz korrekt umgesetzt haben. An dieser Problematik würde sich auch bei einer Doppellizenzierung nichts ändern.

freiesMagazin-Redaktion

Finde ich gut, ich find aber

Finde ich gut, ich find aber CC-BY-NC-SA besser, weil da keiner das Werk verkaufen kann. Bei der CC-BY-SA geht das.

Genau meine Meinung. :-)

Genau meine Meinung. :-)

Creative-Commons-Lizenz

Hallöchen!

Das finde ich mal eine gute Idee. Die Creative-Commons-Lizenz ist, glaube ich, die richtige Wahl für freiesMagazin.

Danke für Euer Engagement, macht weiter so!

Grüße aus Augsburg

TmoWizard

CC-Lizenz

Die Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen Lizenz ist aus meiner Sicht die beste freie Lizenz.

IMHO ist bei den CC-Lizenzen

IMHO ist bei den CC-Lizenzen viel klarer, was man damit machen darf und wie.

...aber noch lange nicht, was man *kann*...

Die CC-Lizenzen haben den riesigen Vorteil, dass sie in wenigen Worten auszudrücken sind, die FDL ist hier deutlich schwieriger. Ich habe mich denn allerdings auch mit den CC-Lizenzen nicht viel weiter als bis zu den Kurzzusammenfassungen beschäftigt, die FDL habe ich wenigstens mal gelesen.

Eine wichtige Sache bei der FDL ist, dass eine klare Unterscheidung zwischen "transparenten" und "undurchlässigen" Kopien getroffen wird; transparent wäre z.B. TXT, LaTeX, XML mit öffentlicher DTD; undurchlässig wäre z.B. DOC, irgendwie generiertes PDF oder XML ohne öffentliche DTD. (Das ist ein bisschen das Analogon zu Sourcecode und Maschinencode bei Software in der GPL.) Insbesondere wird gefordert, dass bei Modifikationen oder Vervielfältigungen in hoher Auflage eine transparente Version des Dokuments zur Verfügung gestellt werden muss.

Diese Klausel ist m.E. eine sehr wichtige Sache, die bei den CC-Lizenzen etwas vernachlässigt wird. Wenn jemand mit LaTeX oder dem Word-Export ein PDF generiert und unter CC-Lizenz in die Welt wirft, nutzt mir das als "potentieller Modifikator" überhaupt nichts, weil ich technisch nicht in die Lage versetzt werde, das Dokument zu modifizieren. Bei der FDL kann ich aus dem Original-Dokument die Teile kopieren, oder ich könnte das Layout verändern und sofort in einer "hübscheren" Version veröffentlichen, mit CC-Lizenzen kann die Datei, die ich erhalten habe, dafür technisch unter Umständen überhaupt nicht geeignet sein, dann ist das "ich darf das verändern" praktisch einfach Makulatur. Daher bin ich hier eigentlich eher ein Freund der FDL.

Re: ...aber noch lange nicht, was man *kann*...

Zwei Dinge:

  1. Wenn Deine Aussage bzgl. PDF stimmen würde, hätte freiesMagazin in der Vergangenheit die GFDL gar nicht erfüllt. Wir liefern wesentlich mehr als 100 „Kopien“ jeder Ausgabe pro Monat aus und die LaTeX-Dateien stehen ja nicht zur Verfügung. Würdest Du dem zustimmen? (Die HTML-Ausgabe gibt es erst seit zwei Jahren.)
  2. PDF gilt bei der GFDL als transparent. Zitat: „Examples of suitable formats for Transparent copies include [...] PostScript or PDF designed for human modification.“ (Quelle) Das PDF darf natürlich nicht passwortgeschützt oder anderweitig für Veränderungen gesperrt sein. Es gibt inzwischen genügend PDF-Editoren und auch OpenOffice.org kann PDFs öffnen.

freiesMagazin-Redaktion

Re: ...aber noch lange nicht, was man *kann*...

Hi!

Ich erlaube mir, zuerst auf (2.) zu antworten:

PDF gilt bei der GFDL als transparent. Zitat: „Examples of suitable formats for Transparent copies include [...] PostScript or PDF designed for human modification.“

Dann musst du aber auch (inhaltlich) vollständig zitieren: "Examples of suitable formats for Transparent copies include [...] LaTeX input format, [...] PostScript or PDF designed for human modification. [...] Opaque formats include proprietary formats that can be read and edited only by proprietary word processors, [...] and the machine-generated HTML, PostScript or PDF produced by some word processors for output purposes only."

Jetzt kann man darüber diskutieren, in welche PDF-Kategorie die mit LaTeX erzeugte Datei fällt, aber m.E. gehört das in die Kategorie "produced by some word processors for output purposes only". Mir war bisher nicht bekannt, dass man PDF überhaupt per Hand erzeugen kann, bei PostScript wusste ich das. Ich kenne Leute, die schreiben ihre Bilder in PostScript, haben da ihre eigenen Include-Files mit vordefinierten Kommandos etc. Ich gehe nach dem Abschnitt in der FDL davon aus, dass das ähnlich auch mit PDF gehen wird, und ich bin der Überzeugung, dass solche Dateien mit "PDF designed for human modification" gemeint sind. Wenn du siehst, dass sogar "machine-generated HTML" unter "undurchlässig" zählt (obwohl man das sicherlich auch mit OpenOffice.org öffnen kann), denke ich nicht, dass LaTeX-generierte PDF-Dateien unter "transparent" fallen. Du wirst mir sicher zustimmen, dass es eine Zumutung wäre, eure fm-Screen-Version mit OpenOffice.org zu öffnen, zu editieren und dann wieder nach PDF zu exportieren. Ich denke, der Geist der FDL ist hier ziemlich nah an dem der GPL.

Zu (1.): Nun ja, die GPL sieht IMO vor, dass auch "bereit halten, falls jemand fragt" in Ordnung ist. Abschnitt 3 der FDL sieht das aber wohl nicht vor, hier steht: "If you publish or distribute Opaque copies of the Document numbering more than 100, you must either include a machine-readable Transparent copy along with each Opaque copy, or state in or with each Opaque copy a computer-network location from which the general network-using public has access to download using public-standard network protocols a complete Transparent copy of the Document, free of added material."
Wenn du sagst, die LaTeX-Quellen sind nicht frei zugänglich, dann würde ich sogar behaupten, dass hier in der Tat nicht die FDL erfüllt ist/war.

Viele Grüße
Tobias