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freiesMagazin Dezember 2015
(ISSN 1867-7991)
    
    Ubuntu und Kubuntu 15.10 
    Am 22. Oktober war es wieder einmal so weit, und eine neue Version von Ubuntu ist pünktlich zum geplanten Termin ein halbes Jahr nach seinem Vorgänger erschienen. Dieser Artikel beleuchtet die Neuerungen von Ubuntu 15.10 „Wily Werewolf“ vor allem in den beiden wichtigsten Desktop-Ausgaben mit Unity und KDE. (weiterlesen) 
    
    Thruk – Besser überwachen 
    Nagios ist ein bekanntes freies Netzwerküberwachungssystem. Es kommt zwar mit einer Web-Oberfläche im Lieferumfang, diese ist jedoch überaltert und sehr limitiert im  Funktionsumfang. Hier kommt Thruk ins Spiel. Es gibt zwar noch andere Oberflächen für Nagios, aber Thruk wird aktiv und recht schnell entwickelt. Der Artikel gibt eine kleine Übersicht über die Software. (weiterlesen) 
    
    Ubucon 2015 – Willkommen zurück in Berlin! 
    Wie bereits im Jahr 2012 fand die Ubucon, die Konferenz für die deutschsprachige Ubuntu-Community, an der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HWTK) in Berlin statt. Aufgrund mangelnder Bewerbungen für das Jahr 2015 waren die Organisatoren froh darüber, dass sich die HWTK erneut anbot. Und wie auch beim letzten Mal war das Treffen ein voller Erfolg. (weiterlesen) 
    
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 Linux allgemein 
Ubuntu und Kubuntu 15.10
Der November im Kernelrückblick
 
 Software 
Thruk – Besser überwachen
MegaFont NEXT – Schriften auch für Linux
 
 Community 
Ubucon 2015 – Willkommen zurück in Berlin!
Rezension: Seven More Languages in Seven Weeks
Rezension: Programmieren lernen mit Python
 
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Rezensenten gefunden
Nachdem wir in der letzten Ausgabe einen Aufruf nach neuen Rezensenten
veröffentlicht haben, erhielten wir eine erfreulich hohe Anzahl von Zuschriften,
mit denen sich Leser von freiesMagazin als Rezensenten anboten. Inzwischen sind
nicht nur die ersten Bücher an die neuen Rezensenten verschickt worden, sondern
wir haben bereits Rezensionen zurück erhalten, auf die Sie sich in der nächsten
Ausgabe von freiesMagazin im Januar 2016 freuen dürfen. 
Aber natürlich sollen in freiesMagazin nicht nur Rezensionen veröffentlicht
werden, sondern die Artikel weiter im Vordergrund stehen. Dafür sind wir immer
auf der Suche nach Autoren, die über ein Thema rund um Open Source, Linux und
Freie Software für unsere Leser schreiben können. Als Inspirationsquelle finden
sich mögliche Themen auf unserer 
Artikel-Wunschliste [1], 
aber auch andere Themen sind jederzeit willkommen. Als erste Informationsquelle 
über die Anforderungen an Artikel, die in freiesMagazin veröffentlicht werden, sind
unsere 
Autoreninformationen [2]
sehr hilfreich. Bei Interesse ist es am besten über  Kontakt
mit der Redaktion aufzunehmen, um die Details zu besprechen.
 Kontakt
mit der Redaktion aufzunehmen, um die Details zu besprechen.
Herzlichen Dank an alle Autoren
Mit der Veröffentlichung dieser Ausgabe am Nikolaustag ist dies auch bereits 
die letzte Ausgabe von freiesMagazin im Jahr 2015. In den letzten Monaten hat der 
eine oder die andere vielleicht bemerkt, dass die Ausgaben von freiesMagazin einen 
geringeren Umfang besitzen. Dennoch war es insgesamt ein erfolgreiches Jahr, 
sodass wir uns im freiesMagazin-Team auf 2016 freuen, zumal das Magazin im März sein 
zehnjähriges Bestehen feiern kann.
Wir möchten uns an dieser Stelle wieder bei allen Autoren und Lesern 
bedanken, die mit ihren Artikeln und Leserbriefen erst die Existenz und 
regelmäßige Veröffentlichung von freiesMagazin ermöglichen. Herzlichen Dank dafür, 
ohne Sie gäbe es freiesMagazin nicht!
Wir wünschen Ihnen nun schöne Feiertage Ende Dezember, viel Erfolg im neuen 
Jahr und natürlich viel Spaß beim Lesen der neuen Ausgabe!
Ihre freiesMagazin-Redaktion
            Links
[1] http://www.freiesmagazin.de/artikelwuensche
[2] http://www.freiesmagazin.de/system/files/autorenrichtlinien-20140501.pdf
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von Hans-Joachim Baader
    Am 22. Oktober war es wieder einmal so weit, und eine neue Version von 
Ubuntu ist pünktlich zum geplanten Termin ein halbes Jahr nach seinem 
Vorgänger erschienen. Dieser Artikel beleuchtet die Neuerungen von Ubuntu 
15.10 „Wily Werewolf“ vor allem in den beiden wichtigsten Desktop-Ausgaben 
mit Unity und KDE.
Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Ubuntu und Kubuntu 15.10“ erschien erstmals bei 
Pro-Linux [1].
Wie immer genau zum geplanten Zeitpunkt erschien Ubuntu 15.10 „Wily 
Werewolf“ ein halbes Jahr nach Version 15.04 (siehe freiesMagazin 
06/2015 [2]). Die neue 
Version ist die letzte, bevor der jeweils zweijährige Zyklus, der 
zur nächsten langfristig unterstützten Version führt, mit Ubuntu 16.04 LTS 
zum Abschluss kommt. Trotz dieser Tatsache sind nur wenige größere 
Änderungen zu finden. So enthält die Desktop-Ausgabe weiterhin Unity 7.3 und 
bringt ansonsten die zu erwartenden Aktualisierungen und Korrekturen. Die 
von Debian importierten Pakete wurden auf einen aktuellen Stand aus Debian 
Unstable gebracht. Programme, die in Debian nicht verfügbar oder nicht auf 
dem neuesten Stand sind, wurden dagegen für Ubuntu eigens paketiert.
Mit Ubuntu wurden auch Ubuntu Kylin, Ubuntu Server, die Cloud-Images und die 
von der 
Gemeinschaft gepflegten Varianten Kubuntu, Ubuntu GNOME, Ubuntu 
MATE, Xubuntu, Lubuntu, Edubuntu und UbuntuStudio veröffentlicht.
Leider können all diese Varianten nicht Gegenstand des Artikels sein, der 
sich auf Ubuntu und Kubuntu beschränkt. Für den Artikel wurden zwei 
identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter KVM mit jeweils 2048 MB RAM 
frisch aufgesetzt. In der ersten wurde Ubuntu installiert, in der anderen 
Kubuntu.
Installation
Die Installation von Ubuntu ist immer wieder eine Freude, denn sie geht 
schneller und einfacher vonstatten als bei den meisten anderen 
Distributionen. Für Testzwecke ist extrem schnell ein lauffähiges System 
installiert, weil man hier die Standardeinstellungen verwenden kann. Für ein 
dauerhaft eingesetztes System lohnt es sich allerdings, mehr Aufwand zu 
betreiben und von den erweiterten Optionen Gebrauch zu machen, die fast
alle nur denkbaren Bedürfnisse abdecken.
Bild: Installation von Kubuntu 15.10: Auswahl der Installationsart.
Die einfachste Installation bietet ein Live-System, das als ISO-Image zum 
Download bereitsteht. Dieses „Desktop-Image“ ist etwas über 1,1 GB groß und 
kann auf DVD oder einem USB-Medium verwendet werden. Gegenüber der 
Vorversion ist es gleich groß geblieben. Das ISO der Kubuntu-Variante ist 
wie in der Vorversion gut 1,3 GB groß.
Gegenüber der Vorversion hat sich an der Installation nur ein Punkt merklich 
geändert, und das ist die erneuerte Optik. Das Installationsprogramm 
Ubiquity bietet ähnlich wie der Debian-Installer oder Anaconda von Fedora 
alle Möglichkeiten an, die Festplatten zu partitionieren und das System 
darauf zu installieren. Die gesamte Festplatte oder einzelne Partitionen 
können verschlüsselt werden und LVM wird unterstützt, auch in Form einer 
automatischen Partitionierung.
Nachdem die Partitionierung definiert ist, beginnt im Hintergrund bereits 
die Installation, die in weniger als einer halben Stunde abgeschlossen ist. 
Währenddessen wird man nach weiteren Parametern gefragt. Mit Zeitzone, 
Tastaturbelegung, Name und Passwort ist dieser Part auch schon 
abgeschlossen, weitere Optionen stehen im Standardmodus nicht zur Verfügung. 
Man kann die Installation aber auch in einem Expertenmodus starten.
Eine Installation sollte gelingen, wenn wenigstens 512 MB Speicher für die 
Desktop-Version bzw. 256 MB beim Server vorhanden sind. Unter Umständen soll 
eine Installation mit 64 MB RAM bereits möglich sein. Zu empfehlen sind 
jedoch auf dem Desktop mindestens 1 GB, sodass alle benötigten Anwendungen 
zugleich ohne zu swappen laufen können, denn nur so läuft das System 
vollständig flüssig.
Bild: Ende der Installation.
Ausstattung
Sowohl Ubuntu als auch Kubuntu starten spürbar schneller als in den 
Vorversionen. Ubuntu (nicht aber Kubuntu) setzt eine 
Hardware-3D-Beschleunigung voraus, die bei Grafikkarten, die das nicht 
bieten, durch llvmpipe emuliert wird. Bei einer ausreichend schnellen CPU 
ist das Verfahren von der Geschwindigkeit immer noch gerade so erträglich, 
bei zwei oder mehr CPUs ist es mittlerweile ganz brauchbar, von sehr 
grafikintensiven Anwendungen abgesehen.
Das Grafiksystem ist bei X.org 7.7 geblieben, da es keine neue Version von 
X.org in der Zwischenzeit gab. Allerdings wurden einige Komponenten von 
X.org aktualisiert, darunter der X-Server 1.17.2, ein nur geringfügiges 
Update, und Mesa 11.0.2. Unity liegt weiter in Version 7.3 vor. Unity 8 ist 
als Vorschau mit dabei. Ansonsten bringt Ubuntu 15.10 auf dem Desktop in 
erster Linie Korrekturen. Viele Anwendungen erhielten mehr oder weniger 
große Verbesserungen. LibreOffice wird 
in Version 5.0.2 mitgeliefert. 
Chromium 45 und Firefox 41 sind unter den mitgelieferten Webbrowsern zu 
finden.
Der Linux-Kernel wurde wie nicht anders zu erwarten aktualisiert und ist 
jetzt in Version 4.2.0 enthalten. Von den vielen Verbesserungen, die er mit 
sich bringt, hebt Canonical in den Anmerkungen zur Veröffentlichung 
besonders den neuen AMDGPU-Kernel-Treiber hervor, der aktuelle und kommende 
Radeon-Grafikchips unterstützt, sowie die Unterstützung für Intel Broxton, 
Verschlüsselung auf dem Dateisystem F2FS und NV-DIMMs. Auch ein Kernel für 
den Raspberry Pi 2 wird bereitgestellt.
systemd, seit Ubuntu 15.04 das Standard-Init-System, übernimmt jetzt auch 
die Sitzungsverwaltung, die bisher noch von Upstart erledigt wurde. Daneben 
hat systemd die Version 225 erreicht und die Diskussion um den Umstieg ist 
längst verstummt. Nach wie vor dürfte gelten, dass den Benutzern die neuen 
Befehle noch ungewohnt sind, was sich aber mit der Zeit legen wird. Upstart 
ist immer noch installiert und kann per Kernel-Kommandozeile aktiviert 
werden. Als Syslog-Daemon wird weiterhin rsyslog verwendet, das 
systemd-Journal kommt noch nicht zum Einsatz.
Persistente Netzwerknamen sollen eine verlässliche Namensgebung für 
Netzwerkgeräte ermöglichen. Bei bestehenden Installationen wird allerdings 
keine Änderung vorgenommen.
Die 
Desktop-Ausgabe [3]
von Ubuntu 15.10 bringt auch den Bluetooth-Stack BlueZ 5.35 mit dem 
Verwaltungsprogramm Blueman 2.0 anstelle von GNOME-Bluetooth. Unterstützung 
für den neuen Steam Controller lässt sich leicht nachträglich installieren.
Ubuntu Make [4], eine Werkzeugsammlung 
für Entwickler, die stets aktuell gehalten wird, unterstützt jetzt 20 
Plattformen, wobei Plattform die Ubuntu-Bezeichnung für 
Entwicklungsumgebungen ist. So lassen sich mit einem einzelnen Befehl 
vollständige Umgebungen für die Programmiersprachen Go, Dart oder Java oder 
für die Android-Entwicklung installieren.
Ubuntu Phone wird erstmals automatisch über das Mobilfunknetz auf die neue 
Version aktualisiert. Ubuntu 
Core [5], die reduzierte Version 
von Ubuntu, die als schlanke virtuelle Maschine für den Einsatz in Clouds 
gedacht ist, verwendet weiterhin das Paketverwaltungssystem Snappy, das 
atomare Systemupdates sicherstellt. Das zusätzliche Werkzeug 
„Snapcraft“ [6] 
soll es einfach machen, angepasste Varianten von Ubuntu Core zu 
erstellen. Snapcraft kann außerdem traditionelle Ubuntu-Pakete in 
Snappy-Pakete konvertieren.
Ubuntu 
Server [7] 
wurde vor allem im Bereich der Virtualisierung erweitert. Zu den 
aktualisierten 
Paketen gehören OpenStack Liberty, Juju 1.24.6, libvirt 
1.2.16, Qemu 2.3 und Open vSwitch 2.4.0. Der verteilte Objektspeicher Ceph 
und das gleichnamige Dateisystem wurden auf Version 0.94.3 gebracht. Neu ist 
der OpenStack Autopilot, der eine leistungsfähige und trotzdem einfache 
Möglichkeit darstellen soll, OpenStack auf Ubuntu zu konfigurieren. Neu sind 
auch LXD, eine Sammlung von Werkzeugen zur Konfiguration von Containern, die 
über LXC hinausgehen, und eine Vorschau auf das DPDK (Data Plane Development 
Kit) für Hochgeschwindigkeitsnetzwerke.
Weitere offizielle Varianten von Ubuntu werden nicht von Canonical, sondern 
von der Gemeinschaft unterstützt. 
Kubuntu [8] setzt den 
Plasma-Desktop 5.4 und die KDE-Anwendungen in Version 15.08 ein. 
Lubuntu [9] 
installiert LXDE als Desktopumgebung und widmete sich in Version 15.10 überwiegend Korrekturen, 
da geplant ist, später auf LXQt umzustellen. Das Aussehen wurde verbessert, 
die Probleme verursachende Eingabemethode iBus wurde durch Fcitx ersetzt. 
Nicht mehr standardmäßig installiert ist die 
Auswahl zwischen unterschiedlichen
Sitzungsarten, sie ist aber weiterhin verfügbar.
Bild: Installation von Kubuntu 15.10: Abschluss.
Ubuntu GNOME [10] aktualisierte GNOME auf Version 
3.16, wobei aber einige Komponenten wie der Dateimanager Nautilus bei 
Version 3.14 verblieben. Das ebenfalls GNOME-basierte Ubuntu 
Kylin [11], das an chinesische 
Benutzer angepasst ist, erhielt neben Aktualisierungen auch Korrekturen 
bezüglich der Internationalisierung.
In Ubuntu Mate [12] wurde 
der gleichnamige Desktop auf Version 1.10 aktualisiert. Die Neuerungen 
dieser Version können einer separaten Übersicht entnommen werden. Die 
Entwickler von Ubuntu Studio 15.10 haben noch keine Angaben zu den 
Änderungen veröffentlicht. Auch 
Xubuntu [13], die 
Xfce-Ausgabe, enthält vorwiegend Aktualisierungen. Das neue Programm Panel 
Switch ermöglicht das Sichern und Wiederherstellen von Panels und bringt 
fünf vordefinierte Panel-Layouts mit. Dem Window-Manager wurden die 
Greybird-Icons für mehr Barrierefreiheit hinzugefügt.
Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System, sondern die Benutzer 
der Gruppe sudo können über das Kommando sudo Befehle als Root 
ausführen. Der Speicherverbrauch von Unity ist gegenüber der Vorversion 
wieder gestiegen, was aber auch an der virtuellen Maschine oder anderen 
Faktoren liegen könnte. Rund 620 MB benötigt die Umgebung allein, ohne dass 
irgendwelche produktive Software gestartet wurde. Über 200 MB davon 
entfallen auf Compiz. KDE benötigt in der Standardinstallation mit einem 
geöffneten Terminal-Fenster etwa 590 MB und damit ebenfalls viel mehr als 
zuvor. Ein Teil dieses Speichers wird allerdings bei Platzbedarf in den Swap 
ausgelagert, sodass zusätzliches RAM frei wird. Bei KDE allerdings scheint 
der belegte Speicher tendenziell zu steigen, was auf Speicherlecks 
hindeutet. Die Messung des Speicherverbrauchs der Desktops kann jeweils nur 
ungefähre Werte ermitteln, die zudem in Abhängigkeit von der Hardware und 
anderen Faktoren schwanken. Aber als Anhaltspunkt sollten sie allemal genügen.
Unity
Nach all dem Vorgeplänkel nun zum eigentlichen Desktop. Unity, die 
offizielle Desktopumgebung von Ubuntu, blieb bei Version 7.3. Sie wurde 
lediglich um kleinere Neuerungen erweitert und poliert. So sind jetzt lokal 
integrierte Menüs für Fenster sichtbar, die nicht den Fokus haben. Eine 
weitere Änderung, die allerdings nicht in den offiziellen Anmerkungen zur 
Veröffentlichungen steht, ist, dass die Unity-eigenen Scrollbalken 
aufgegeben und durch die von GNOME ersetzt wurden. Das bedeutet, dass der 
Scrollbalken ausgeblendet ist, solange man nur mit der Tastatur arbeitet. 
Sobald man die Maus bewegt, wird der Scrollbalken eingeblendet. Dabei ist er 
standardmäßig nur sehr schmal und nur dort zu erkennen, wo sich der 
eigentliche Balken befindet. Der Rest ist in der Fenster-Hintergrundfarbe 
gehalten. Erst wenn man mit der Maus über den Balken fährt (egal an welcher 
Stelle des Fensterrandes), wird er hervorgehoben und breiter dargestellt.
Bild: Der neue Scrollbalken.
Die Unity-Übersichtsseite erhielt ebenfalls einige Verbesserungen. Es 
handelt sich dabei um 
Verbesserungen der Benutzbarkeit, die aber nicht 
genauer aufgezählt wurden. Da auf weitere Änderungen verzichtet wurde, 
bleibt Unity eine dezente, benutzbare Desktop-Umgebung, zu der alles 
Wesentliche bereits früher gesagt wurde.
Bild: Ubuntu-Desktop (Unity-Übersichtsseite).
Der Standard-Webbrowser in Ubuntu ist Firefox, die Standard-Büro-Suite 
LibreOffice. Auffallend ist bei LibreOffice 5 neben den optischen Änderungen 
und Funktionserweiterungen, dass es deutlich schneller startet als frühere 
Versionen. Für E-Mails ist Thunderbird 38.3, dessen Icon nicht in die 
Startleiste eingebunden ist, zuständig. Die sonstigen installierten 
Programme sind im Wesentlichen die Standard-Programme von GNOME, die 
zumindest grundlegend die häufigsten Aufgaben abdecken. Daher sieht man sich gerne nach 
leistungsfähigeren Programmen im Software-Center um.
Bild: Die spärlichen Systemeinstellungen.
Apropos: Auch am Software-Center wurde außer kleinen Korrekturen nichts 
geändert. Das Software-Center bietet aber eine Fülle von zusätzlichen 
Applikationen, penibel in Kategorien unterteilt, und lädt durchaus zum 
Stöbern ein. Schnell werden selbst erfahrene Benutzer auf bisher unbekannte 
Programme stoßen, die sich als nützlich erweisen könnten. Selbst für 
Spezialgebiete ist Software paketiert. Allerdings bleibt es dabei, dass es 
im Web noch weitaus mehr Software gibt, als die Distributionen je 
bereitstellen können. Wer also im Software-Center nicht fündig wird, sollte 
eine ergänzende Websuche durchführen.
Dass sich im Software-Center nichts geändert hat, liegt daran, dass es 
aufgegeben werden soll. Konkret plant Canonical 
jetzt [14],
stattdessen das später entstandene „GNOME Software“ zu verwenden, das 
momentan noch deutlich weniger Funktionalität hat. Es soll daher um Plug-ins 
erweitert werden, um spezifische Anforderungen wie die von Ubuntu zu 
erfüllen, und auch Snappy-Pakete verwalten lernen.
Bild: Das Software-Center.
KDE
Nach der Premiere von Plasma 5 in Kubuntu 15.04 steht nun eine aktualisierte 
Version, Plasma 5.4, bereit. Flankiert wird Plasma von den KDE-Anwendungen 
in Version 15.08, von denen etwa zwei Drittel bereits für KDE Frameworks 5 
und damit Qt 5 kompiliert werden können. Bei welchen es tatsächlich der Fall 
ist, müsste man anhand der Bibliotheksabhängigkeiten im Einzelfall nachsehen.
In Kubuntu 15.04 war Plasma 5 als noch nicht ganz reif für die Allgemeinheit 
deklariert, machte aber dennoch einen gut nutzbaren Eindruck, wenn auch 
nicht fehlerfrei. Zwar war das neue 
Aussehen etwas gewöhnungsbedürftig, die 
Funktionalität dagegen blieb im Großen und Ganzen erhalten. Die 
Aussage, dass kaum ein Anwender das Bedürfnis verspüren würde, zu Plasma 4 
unter KDE 4 zurückzukehren, muss allerdings revidiert werden. Der Grund 
dafür sind nicht die kleinen Fehler, die stellenweise noch anzutreffen sind, 
denn die grundlegenden Funktionen stellten sich durchaus als brauchbar und 
stabil heraus. Jedoch scheinen in Plasma noch Speicherlecks zu klaffen, die 
schon nach wenigen Stunden Betrieb einige hundert Megabytes kosten.
Zusammen mit anderen Fehlern zeigen die Speicherlecks, dass Plasma 5 auch 
über ein Jahr nach der Freigabe nicht ausgereift ist und dass die 
Integration in die Distribution wieder einmal viel zu früh kam. Einer dieser 
kleinen Fehler tritt zum Beispiel beim Löschen eines Kurzbefehls auf. 
Löschen kann man ihn nur, indem man das Eingabefeld leert. Beim Versuch, das 
zu speichern, kommt eine Warnung, dass der „leere“ Kurzbefehl bereits 
verwendet werde. Ein anderer Fehler ist, dass sich Panel-Applets offenbar 
beliebig oft laden lassen – mit entsprechenden Folgen für die Optik. Das 
Applet zur Überwachung der Speicherbelegung wird zudem völlig falsch 
dargestellt.
Bild: Login-Bildschirm von KDE.
Kein Fehler, aber etwas ungünstig ist das Design der Scrollbalken, die 
dünner als bei Unity dargestellt werden. Das macht es schwerer, sie mit der 
Maus zu treffen. Ein Ausblenden wie bei GNOME, wenn sie gerade nicht 
benötigt werden, gibt es nicht.
Plasma bleibt auch in der neuesten Version zu verspielt für professionelle 
Nutzer, da zu viele Effekte standardmäßig aktiviert sind. Es wäre besser, 
standardmäßig alles auszuschalten, was den Arbeitsfluss stört oder 
verlangsamt, insbesondere Transparenz und Animationen. Ein Webbrowser kommt 
ja auch nicht mit Dutzenden von Erweiterungen vorinstalliert. Wenigstens 
funktionieren die Effekte, im Gegensatz zu Unity, auch ohne 
Hardware-3D-Beschleunigung mit akzeptabler Geschwindigkeit.
Auch Kubuntu installiert Firefox als Standard-Browser. Als Musik-Player ist 
Amarok 2.8 vorinstalliert, wie schon seit Kubuntu 13.10. KDE PIM mit Kontact 
ist in Version 4.15.8 installiert. Außerdem ist LibreOffice vorhanden. 
Weitere Anwendungen muss man aus den Repositories nachinstallieren, wenn man 
sie braucht. Die Paketverwaltung Muon trägt jetzt die Versionsnummer 5.4.2 
und ist bereits an KDE 5 (das nicht so heißen will) angepasst. Muon-Discover 
ähnelt ein wenig dem Software-Center, weist aber weniger Funktionen auf und 
funktioniert weiterhin gut.
Bild: Programmkategorie in Muon.
Multimedia im Browser und auf dem Desktop
Nicht viel Neues gibt es im Multimedia-Bereich. OpenH264 ist nun als Plug-in 
vorinstalliert und auch aktiviert. Anscheinend geht Ubuntu hier nicht mehr 
den Umweg, das Plug-in beim ersten Aufruf von Firefox erst herunterzuladen. 
Die 
vorinstallierte Firefox-Erweiterung „Ubuntu Firefox Modifications“ ist 
jetzt bei Version 3.2. Weitere Browsererweiterungen sind nun nicht mehr 
vorinstalliert.
Wie immer muss man zum Abspielen der meisten Video-Formate (und diverser 
Audio-Formate wie z. B. auch für MP3-Dateien) zuerst das passende Plug-in installieren. Die 
Software-Verwaltung weist jetzt darauf hin, dass einige dieser Plug-ins von 
Softwarepatenten belastet sein könnten, was aber zumindest Privatnutzern 
völlig egal sein kann.
Wenn man ein zusätzliches Plug-in benötigt, wird dies unter Unity und GNOME 
von den jeweiligen Anwendungen in einer Dialogbox angezeigt. Diese sucht 
nach passenden GStreamer-Plug-ins, schlägt sie zur Installation vor und kann 
sie anschließend installieren. Das funktioniert korrekt, nach der 
Plug-in-Installation muss man allerdings die Player-Software neu starten.
Auch Web-Videos funktionieren weitgehend. Die Ubuntu-Version von Firefox kann 
über GStreamer alles abspielen, wofür Plug-ins installiert sind, also auch 
Flash. Lediglich Webseiten, die explizit das Adobe-Flash-Plug-in verlangen, 
funktionieren so nicht. Das Flash-Plug-in gibt es für Firefox bzw. Iceweasel 
zwar noch, es wird aber bis auf Korrekturen von Sicherheitslücken nicht mehr 
gepflegt. Das größte Problem ist jedoch, dass Mozilla den Benutzern viele 
lästige Hürden in den Weg legt, wenn sie das Plug-in weiter nutzen wollen. 
Workarounds sind die Verwendung eines anderen Browsers wie Google Chrome 
oder Chromium mit dem von Google stammenden proprietären 
Pepperflash-Plugin [15]. Andere 
Workarounds sind das Herunterladen der Videos, um sie anschließend in einem Player 
offline oder als Stream anzusehen, oder die Installation von Gnash, das 
jedoch keinen Erfolg garantiert.
Unter KDE sieht es im Prinzip genauso aus, nur dass die Geschwindigkeit auch 
ohne 3D-Hardware akzeptabel ist. Amarok ist der Standard-Audioplayer. Früher 
wurden auch unter KDE fehlende Plug-ins korrekt nachinstalliert oder waren 
bereits vorhanden. Das ist in 15.10 nicht der Fall. Amarok und Dragonplayer 
funktionieren schlicht nicht, wenn die Plug-ins fehlen. Leider scheint auch 
jegliche Unterstützung für die Nachinstallation zu fehlen. Es bleibt nur die 
Installation von Hand mittels der Paketverwaltung, im Wesentlichen betrifft das die Pakete 
gstreamer1.0-plugins-ugly, gstreamer1.0-plugins-bad-videoparsers und 
gstreamer-libav.
Bild: Firefox 41 in Ubuntu.
Fazit
Ubuntu 15.10 enthält nur wenige sichtbare Neuerungen und dürfte vor allem für all jene, 
die den neuesten Stand vor allem gegenüber Stabilität bevorzugen, eine klare 
Sache sein. Die neue Version der Distribution läuft in allen Varianten gut 
und stellt eine solide Basis für Applikationen und Entwicklungen dar. Eine 
Ausnahme muss man wohl bei der KDE-Implementation machen. Es dauert nicht sehr
lange, herauszufinden, dass Plasma 5 noch nicht wirklich ausgereift ist und nicht 
alles so funktioniert, wie es sollte. Zudem krankt der Multimedia-Bereich 
heftig. Von dieser Desktopumgebung ist daher dieses Mal eher abzuraten. 
Vielleicht werden aber demnächst auch einige Updates veröffentlicht, die die Probleme beheben.
Eigentlich hätte man für die letzte Ausgabe vor der nächsten LTS-Version 
mehr grundlegende Änderungen erwartet, zum Beispiel Unity 8. Man darf 
gespannt sein, ob dieses nun in Ubuntu 16.04 LTS kommt. Falls ja, hätte es 
weniger Gelegenheit zum Testen und Reifen gehabt, als wünschenswert wäre. 
Andererseits dürfte eine Verschiebung auf eine spätere Version auch keine 
Option sein.
Für die Mehrzahl der Benutzer dürfte trotzdem die letzte LTS-Version 14.04 
„Trusty Tahr“ (siehe freiesMagazin 
06/2014 [16]) die bessere Wahl 
darstellen. Denn letztlich bleiben die Nicht-LTS-Versionen Betaversionen, 
die die meisten Benutzer nicht benötigen. Aktualisierungen sollten keinen 
Grund zu einem Verlassen der LTS-Version darstellen, da sie auch in der 
LTS-Version zahlreich bereitgestellt werden. Ubuntu und die anderen 
Varianten (Kubuntu sei dieses Mal ausgespart) sind und bleiben eine der 
ersten Empfehlungen, wenn es um die Wahl der Linux-Distribution geht.
            Links
[1] http://www.pro-linux.de/artikel/2/print/1799/ubuntu-und-kubuntu-1510.html
[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-06
[3] http://insights.ubuntu.com/2015/10/22/whats-new-in-ubuntu-15-10-desktop-and-devices/
[4] https://wiki.ubuntu.com/ubuntu-make
[5] https://developer.ubuntu.com/en/snappy/
[6] https://developer.ubuntu.com/en/snappy/build-apps/your-first-snap/
[7] http://insights.ubuntu.com/2015/10/22/whats-new-in-ubuntu-15-10-cloud-and-server/
[8] https://kubuntu.org/news/kubuntu-15-10/
[9] http://lubuntu.net/blog/lubuntu-1510-wily-werewolf-released
[10] http://ubuntugnome.org/
[11] https://wiki.ubuntu.com/Ubuntu Kylin
[12] https://ubuntu-mate.org/ubuntu-mate-1510-presskit/
[13] http://xubuntu.org/news/xubuntu-15-10-release/
[14] http://www.pro-linux.de/news/1/22939/ubuntu-1604-ersetzt-ubuntu-software-center-mit-gnome-software.html
[15] https://wiki.debian.org/PepperFlashPlayer
[16] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-06
        
| Autoreninformation | 
| Hans-Joachim Baader (Webseite)
befasst sich bereits seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er erfolgreich sein 
Informatikstudium ab, machte die Softwareentwicklung zum Beruf und ist einer 
der Betreiber von Pro-Linux.de. | 
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von Mathias Menzer
    Basis aller Distributionen ist der Linux-Kernel, der fortwährend
weiterentwickelt wird. Welche Geräte in einem halben Jahr unterstützt werden und
welche Funktionen neu hinzukommen, erfährt man, wenn man den aktuellen
Entwickler-Kernel im Auge behält.
Die Veröffentlichung von Linux 4.3
Linux 4.3 kam nur auf sieben Entwicklerversionen und wurde Anfang November
freigegeben [1].
Die Änderungen zum siebten
Release Candidate hielten sich in Grenzen und beschränkten sich auf kleine
Erweiterungen wie neue Device-IDs für LTE-USB-Modems oder einen Treiber für
DP83848-Chips, der mit einer hohen Temperaturtoleranz für besonders
strapazierfähige Netzwerkschnittstellen geeignet ist, die auch militärischen
Standards genügen. Des Weiteren finden sich noch letzte Korrekturen, darunter an
vSwitch, der Kernel-internen Infrastruktur für virtualisierte Switches.
Die Entwicklung von Linux 4.3 dauerte 64 Tage und liegt damit gut im
Durchschnitt. Der neue Kernel hat etwas weniger Änderungen aufzuweisen als sein
Vorgänger, ist aber mit über 13000 Code-Zeilen weit oberhalb des Durchschnitts der 4er- und
3er-Kernelreihen. Die richtig großen Killer-Features weist Linux 4.3 dennoch
nicht auf, sondern stellt eher einen kleinen, aber sicheren Schritt nach vorne
dar [2].
Dazu trägt auch bei, dass IPv6 [3] nun mit den
Standardeinstellungen des Linux-Kernels aktiv ist [4],
sodass Rechner künftig neben
der Kommunikation mit IPv4 auch IPv6 nutzen können. Obwohl die verschiedenen
Linux-Distributoren ihre angepassten Kernel teilweise schon seit Jahren mit
aktiver IPv6-Unterstützung ausliefern, stellt diese Änderung doch einen
bedeutenden Schritt für die Umsetzung des neuen Internet-Protokolls in Linux
dar, die im kommenden April schon auf eine zehnjährige Geschichte zurückblicken
kann. 
Etwas mehr Aufwand stellte die Entfernung des Ext3-Treibers dar. Wohlgemerkt,
nur der Treiber ist verschwunden, Ext3 [5] als
Dateisystem selbst wird weiterhin unterstützt. Diese Aufgabe übernimmt jedoch
künftig der Treiber des Nachfolgers Ext4 [6].
Dieser wird immerhin seit fast sieben Jahren als stabil erachtet und gilt unter
Entwicklern als besser implementiert. Auch hier gilt, dass verschiedene
Distributionen – darunter SUSE und RedHat – bereits auf diese Variante setzen, um
Ext3-Dateisysteme anzusprechen. Insofern ist dieser Weg auch bereits erprobt. 
Etwas tiefer im Inneren des Linux-Kernels findet sich nun strscpy() [7], 
eine neue
Funktion, die für das
Kopieren von Zeichenketten genutzt werden kann. Es handelt sich hierbei nicht um
die erste Implementierung, doch hat strscpy() gegenüber den beiden
alteingesessenen Alternativen einige Vorteile. Zum einen wird die Größe des zu
beschreibenden Speicherbereichs berücksichtigt und sollte die kopierte
Zeichenkette kleiner sein, so wird der Rest mit 
Nullzeichen [8] aufgefüllt. 
Ist sie zum anderen jedoch größer
als der anvisierte Speicherbereich, so gibt strscpy() den Teil als Rückgabewert,
der nicht hineingepasst hat. In jedem Fall wird der String mit einem
Nullzeichen abgeschlossen, wodurch die Verarbeitung von Zeichenketten
vereinfacht wird. Und auch die nun sauberen Rückgabewerte über den Erfolg des
Vorgangs und gegebenenfalls den nicht kopierten Rest stellen im Vergleich zu den
bisherigen Lösungen eine Verbesserung dar, die vermutlich bald von den 
Linux-Entwicklern angenommen werden wird. 
Die bereits 2007 eingeführten Control Groups oder
cgroups [9] werden dazu verwendet [10], 
die Nutzung der Systemressourcen zu begrenzen, sodass nach bestimmten Kriterien
zusammengehörige Prozesse nicht so verschwenderisch damit umgehen, dass das
System nicht mehr verwendbar ist. Eine Erweiterung ermöglicht es nun, die Zahl
der Prozesse in einer Control Group zu begrenzen. Dadurch lassen sich
Forks [11], also Abspaltungen eines
aktiven Programms, im Zaum halten. Diese waren bislang, ob nun aus Versehen oder
in bösartiger Absicht, durchaus dazu geeignet um Systeme einfrieren zu
lassen [12]. 
Auch im Umfeld der Grafik-Treiber gab es ein paar Neuerungen: Der in der letzten
Linux-Version hinzugekommene Treiber AMDGPU wurde um die Unterstützung für die
Fiji-Grafikkern-Architektur erweitert, die in einigen aktuellen Chipsätzen der
Serie Radeon R9 verwendet wird. Im Umfeld des Nouveau-Grafiktreibers wurde
etwas aufgeräumt und außerdem wurden Verbesserungen vorgenommen, die
Performance-Messungen und Fehlersuche erleichtern. Die Intel-Treiber
unterstützen nun die Skylake-Prozessorarchitektur [13], 
die auch einen Grafikkern beinhaltet.
Die Entwicklung von Linux 4.4
Vierzehn Tage nach Linux 4.3 legte Torvalds bereits den Nachfolger auf Kiel. Mit
Linux 4.4-rc1 [14] machen die Entwickler
keine halben Sachen, er liegt mit über 12000 Commits klar im oberen Bereich der
letzten rc1-Versionen. Ein guter Teil der geänderten Code-Zeilen entfällt auf
Umstrukturierungen der WLAN-Treiber für Realtek-Chips, bei dem nur Code verschoben
wurde ohne Funktionen aufzunehmen, zu ändern oder gar zu entfernen. Dagegen kann
der AMDGPU-Treiber nun eine erste Implementierung aufweisen, die ihn auf die
kommende Stoney-Ridge-Architektur vorbereitet und im Umfeld der Netzwerktreiber
kamen für Broadcoms NetXtreme-C/E-Familie und Qlogics QL4xxx-iSCSI-
Chips [15] neu umgesetzte Treiber hinzu.
Die zweite Entwicklerversion [16] lieferte
dann eher erste Korrekturen nach. Eine auffällige Änderung war hier jedoch die
Entfernung eines Netzwerk-Treibers. ipg diente seit acht Jahren dazu, 
Netzwerk-Chips vom Typ IP1000A anzusteuern. Diese Chip-Familie wurde vom Hersteller
bereits als „End of Life“ deklariert, außerdem kann ein anderer Treiber, der
eigentlich für Ethernet-Karten von D-Link gedacht war, in die nun geschaffene
Lücke springen, falls der Bedarf da wäre.
Kompakt und unauffällig kommt Linux
4.4-rc3 [17] daher. Er hat Korrekturen für
die Grafik-Treiber Nouveau und AMDGPU im Gepäck, außerdem wurden
Fehler des Dateisystems btrfs und an der Virtualisierungs-Infrastruktur KVM
behoben. Einige der größeren Korrekturen betreffen den lightnvm-Treiber [18]. 
Dieser soll künftig die Verwaltung von Open-Channel-SSDs [19]
übernehmen können. Diese spezielle Art von auf Flash-Speichern aufbauenden
Datenträgern besitzt keine eigene Verwaltung des Flash-Speichers. Die Idee
dahinter ist, dass diese als NVM
Express [20] bezeichneten SSDs ohne
spezifische Treiber auskommen können und in bestimmten Nutzungsfällen, zum
Beispiel bei parallelen Zugriffen, eine bessere Leistung erzielen sollen.
Noch ist der Entwicklungszyklus für Linux 4.4 nicht abgeschlossen und dennoch
verkündete Greg Kroah-Hartman auf Google+ kurz und knapp, dass diese Version der
neue Kernel mit Langzeitunterstützung werden
wird [21]. Diese
Ankündigung kam sogar noch, bevor Linux 4.3 veröffentlicht worden war und damit
natürlich auch, bevor die Entwicklung von Linux 4.4 überhaupt begonnen hatte und
dürfte auf den Wunsch einiger Entwickler zurückzuführen sein, die LTS-Versionen
besser einplanen zu können. Als direktes Ergebnis denken die Ubuntu-Entwickler
bereits darüber nach, den kommenden Langzeit-Kernel als Basis für die im April
erwartete LTS-Version von Ubuntu zu
nutzen [22].
Eine Warterunde für kdbus
Der Kernel-eigene Dienst für Interprozess-Kommunikation wird auf absehbare Zeit
erst einmal nicht aufgenommen werden. Obwohl kdbus zwischenzeitlich im
Entwicklungs-Zweig von Fedora gelandet war, wurde er daraus auf Betreiben der
kdbus-Entwickler wieder zurückgezogen [23]. Auch
aus linux-next wurde der Code entfernt.
Die Entwickler haben vor, kdbus zu überarbeiten, legen sich jedoch nicht auf
einen Zeitplan fest. Sowohl systemd-Entwickler Lennart Poettering als auch Greg
Kroah-Hartman, der sich für die baldige Aufnahme von kdbus in den Linux-Kernel
stark gemacht hatte, sehen noch einige Schwierigkeiten, die sich anscheinend
nicht so einfach aus der Welt schaffen lassen [24].
Dabei bietet der Ansatz, einen Dienst in den Kernel aufzunehmen, der die
Kommunikation von Prozessen untereinander ermöglicht, durchaus Nutzen. So wäre
dieser Dienst früher während des Systemstarts verfügbar als der derzeitige
Quasi-Standard D-Bus [25] und könnte auch
ressourcenverträglicher arbeiten. Dies gilt insbesondere, wenn größere
Datenmengen zwischen Anwendungen ausgetauscht werden müssen, da hier eine
Kernel-eigene Umsetzung statt eines Kopiervorgangs einfach einen Verweis auf den
entsprechenden Speicherbereich anlegen könnte.
            Links
[1] https://lkml.org/lkml/2015/11/1/202
[2] http://heise.de/-2860564
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/IPv6
[4] https://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/commit/?id=de551f2eb22a77a498cea9686f39e79f25329109
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Ext3
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Ext4
[7] https://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/commit/?id=30035e45753b708e7d47a98398500ca005e02b86
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Nullzeichen
[9] https://en.wikipedia.org/wiki/Cgroups
[10] https://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/commit/?id=49b786ea146f69c371df18e81ce0a2d5839f865c
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Fork_(Unix)
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Forkbomb
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Intel-Skylake-Mikroarchitektur
[14] https://lkml.org/lkml/2015/11/15/168
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/ISCSI
[16] https://lkml.org/lkml/2015/11/22/207
[17] https://lkml.org/lkml/2015/11/29/293
[18] https://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/commit/drivers?id=cd9e9808d18fe7107c306f6e71c8be7230ee42b4
[19] http://lightnvm.io/
[20] https://de.wikipedia.org/wiki/NVM_Express
[21] https://plus.google.com/+gregkroahhartman/posts/WMEWz4noxFm
[22] https://wiki.ubuntu.com/KernelTeam/Newsletter/2015-11-24
[23] http://www.pro-linux.de/-0h21598a
[24] http://www.pro-linux.de/-0h2159a8
[25] https://de.wikipedia.org/wiki/D-Bus
        
| Autoreninformation | 
| Mathias Menzer (Webseite)
behält die Entwicklung des Linux-Kernels im Blick, um über kommende Funktionen
von Linux auf dem Laufenden zu bleiben und immer mit interessanten Abkürzungen
und komplizierten Begriffen dienen zu können. | 
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von Hans-Joachim Baader
    Nagios [1] ist ein bekanntes freies 
Netzwerküberwachungssystem. Es kommt zwar mit einer Web-Oberfläche im 
Lieferumfang, diese ist jedoch überaltert und sehr limitiert im 
Funktionsumfang. Hier kommt Thruk [2] ins Spiel. Es 
gibt zwar noch andere Oberflächen für Nagios, aber Thruk wird aktiv und 
recht schnell entwickelt. Der Artikel gibt eine kleine Übersicht über die 
Software.
Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Thruk – Besser überwachen“ erschien erstmals bei 
Pro-Linux [3].
Gegenüber der Nagios-GUI bietet Thruk zahlreiche Neuerungen. So ist es nicht 
nur für Nagios, sondern auch für Icinga [4] und 
Shinken [5] benutzbar – und das für alle 
Systeme gleichzeitig, da es für jedes Monitoring-System einen Tab anlegt. 
Man kann nicht nur leicht zwischen diesen wechseln, sondern auch die Checks 
aller Systeme zusammengefasst ansehen.
Der Name Thruk hat laut den Entwicklern keine Bedeutung und wird wie „Truck“ 
gesprochen. Durch die Verwendung von FastCGI will Thruk schneller und 
effizienter sein, zudem sind die angezeigten Daten der Live-Zustand der 
Engine und nicht verzögert. Es bietet besseres Logging, erweiterte Suche in 
den Logdateien, einen Anzeigemodus ohne Frames, verschiedene Themes, 
Plugins, ein Konfigurationsprogramm, erweiterte Berichte, die auch als PDF 
erstellt werden können, eine frei konfigurierbare Übersichtsseite 
(Dashboard) und eine Business Process-Erweiterung.
Bild: Taktische Übersichtsseite von Thruk.
Installation
Thruk ist am einfachsten auszuprobieren, indem man die Open Monitoring 
Distribution (OMD [6]) installiert. Dort ist es als 
eine von vier Oberflächen-Optionen (neben Nagios, NagVis und Check_MK) 
verfügbar. In diesem Artikel soll jedoch die manuelle Installation von Thruk 
vorgestellt werden.
Livestatus-Modul in Nagios einbinden
Um eine alternative Oberfläche wie Thruk oder auch andere Anwendungen in 
Nagios einzubinden, benötigt man das Livestatus-Modul. Livestatus von 
Mathias Kettner ist ein Plug-in, das direkt in den Kern von Nagios geladen 
wird und den Status des Servers über einen Unix Domain Socket zur Verfügung 
stellt. Das ist um ein Vielfaches effizienter als die traditionelle Methode, 
die Datei status.dat zu parsen. Shinken hat Livestatus bereits integriert.
Livestatus ist im Paketarchiv vieler Distributionen zu finden. Ist das nicht 
der Fall, kann man es von der 
Livestatus-Homepage [7] 
herunterladen. Dann muss man es allerdings selbst kompilieren, wofür ein 
C++-Compiler (z. B. G++) und die dazugehörigen Werkzeuge installiert sein 
müssen. Bei Debian, Fedora, Red Hat und kompatiblen Systemen heißt das Binärpaket 
check-mk-livestatus und setzt trotz des Namens kein 
check_mk [8] voraus.
Die Konfiguration besteht aus einer einzigen Zeile in der 
Haupt-Nagios-Konfigurationsdatei, die man beispielsweise als 
/etc/nagios3/nagios.cfg angelegt hat. Folgende Zeile muss hinzuzufügt werden:
broker_module=/usr/lib/check_mk/livestatus.o /run/nagios3/live
Hier wird der Unix Domain Socket unter dem Namen live im Verzeichnis 
/run/nagios3 angelegt, das ohnehin schon existiert. Möglich sind aber 
auch andere Orte, darunter /var/lib/nagios3/rw. Man muss sich für einen 
Ort entscheiden und diesen Pfad bei Programmen angeben, die darauf 
zugreifen. Um die Konfigurationsänderung wirksam zu machen, führt man wie 
immer eine Konfigurationsprüfung durch und startet den Server dann neu:
# nagios3 -v /etc/nagios3/nagios.cfg
# service nagios3 restart
Auf neueren Systemen mit Systemd kann statt der letzten Zeile auch
# systemctl restart nagios3
verwendet werden. Will man den Livestatus über das Netzwerk zugänglich 
machen, genügt der 
Unix Domain Socket nicht. In diesem Fall verwendet man 
einen Remote-Zugriff über SSH oder einen Inet-Daemon wie inetd oder xinetd. 
Dies ist auf der 
Livestatus-Homepage [7] 
ausführlich beschrieben, wo man zudem noch viele weitere Informationen 
findet, unter anderem zur umfangreichen Abfragesprache von Livestatus.
Thruk installieren
Installationspakete von Thruk findet man dankenswerterweise auf der 
Download-Seite [9] des Projekts in großer 
Auswahl. Geht man dort in das Verzeichnis pkg und scrollt nach unten zur 
letzten Version (2.0.2), findet man Binärpakete für einige der wichtigsten 
Distributionen in mehreren Versionen, darunter Debian, Fedora, Red Hat 
Enterprise Linux, Suse Linux Enterprise und Ubuntu.
Thruk besitzt einige wenige Abhängigkeiten, darunter Apache mit FastCGI und 
Perl. Genaueres kann man der 
Installationsanleitung [10] 
entnehmen.
Unter Debian 7 kam es beim Installationsversuch zu einem Paketkonflikt, da 
libgd2-xpm verlangt, aber libgd2-noxpm installiert war. Durch die 
explizite Installation von libgd2-xpm konnte das gelöst werden, ohne das 
Paketsystem zu verbiegen. Ferner werden auch die Pakete 
libapache2-mod-fcgid und libxpm4 benötigt. Unter anderen Distributionen 
funktioniert die Installation hoffentlich reibungslos.
Benutzung
Die Thruk-Oberfläche sieht auf den ersten Blick ähnlich aus wie die 
Nagios-Oberfläche – so ähnlich, dass die Funktionen weitgehend identisch 
sind. Das ist kein Wunder, schließlich ist sie direkt von der 
Nagios-Oberfläche abgeleitet. So fühlt man sich auch gleich heimisch. Um 
jedoch die überwachten Systeme zu sehen, muss man erst einmal ein Backend 
konfigurieren, was im Menü „Config -> ToolBackends“ geschieht.
Alle Funktionen von Thruk zu beschreiben würde den Rahmen des Artikels 
sprengen. Thruk verfügt über eine sehr ausführliche (englische) 
Dokumentation [11] sowie eine kurze 
Übersicht [12] mit 
vielen Screenshots.
Thruk kann sich, wie bereits angedeutet, mit beliebig vielen 
Überwachungssystemen verbinden. Dabei werden Naemon, Nagios, Icinga und 
Shinken unterstützt und deren Ergebnisse lassen sich beliebig in eine 
gemeinsame Ansicht einblenden. Die einzelnen Systeme können sogar in Gruppen 
aufgeteilt werden.
Das Panorama-Plug-in ermöglicht es, sich individuelle Übersichtsseiten 
zusammenzustellen. Das ist jedoch, wie die gesamte Konfiguration eines 
Netzwerküberwachungssystems, mit einiger Arbeit verbunden, da es keine 
vorgegebenen Seiten gibt und man daher mit einer leeren Seite beginnt. Es 
stehen zahlreiche Elemente zur Verfügung, die man in die Seite einbinden 
kann, auch Hintergrund- und andere Bilder. Mehrere Seiten lassen sich 
verbinden und mit Aktionen verknüpfen. So kann man sich seine eigene 
Steuerzentrale definieren.
Ein weiteres Plug-in ermöglicht das Erstellen von umfassenden SLA-Berichten 
(Berichte, die die Verfügbarkeit in bestimmten Zeiträumen darstellen) in 
HTML oder im PDF-Format. Diese können auch regelmäßig 
automatisch generiert und per E-Mail versandt werden. Jede andere 
Thruk-Seite kann ebenfalls per E-Mail versandt werden.
Unternehmensvorgänge lassen sich mit einem weiteren Plug-in nachbilden. Das 
Plug-in stellt einen Online-Editor und Benachrichtigungen zur Verfügung.
Suchanfragen lassen sich als Lesezeichen speichern und zum persönlichen Menü 
hinzufügen. Das Menü kann auch für alle Benutzer über die Datei 
menu_local.conf angepasst werden. Alle Seiten von Thruk können auch in 
echte MS Excel-Dateien exportiert werden.
Mit einem eingebauten Konfigurationswerkzeug kann man die 
Objektkonfiguration des Überwachungssystems auf die Schnelle ändern, ebenso 
die Konfiguration von Thruk selbst und die Benutzerzugänge.
Von der Thruk-Oberfläche lassen sich problemlos mehrere Kommandos auf einen 
Schlag versenden. Wenn man eine erneute Prüfung von Hosts oder Diensten 
anfordert, wartet Thruk, bis diese erledigt ist, und zeigt dann das Ergebnis 
an.
Die dargestellten Daten, die mitunter ziemlich umfangreich werden können, 
lassen sich nach verschiedenen Kriterien filtern, auch nach mehreren zugleich. 
Host- und Dienstenamen kann man aus Auswahlboxen bequem auswählen, und auch 
reguläre Ausdrücke sind möglich.
Wenn eine action_url /pnp4nagios/ enthält, wird automatisch ein Graph für 
Hosts oder Dienste angezeigt, der auf 
PNP4Nagios [13] verlinkt, wo man 
Detailinformationen angezeigt bekommt.
Gibt ein Check mehrere Zeilen aus, wie es bei Sensordaten, check_multi und 
vielen anderen vorkommen kann, markiert Thruk die Ausgabe in Blau, und ein 
Klick zeigt die vollständige Ausgabe. Zusätzlich besitzen aber auch 
Kommentare und Abschaltzeiten ein Popup, in dem die kompletten Daten 
angezeigt werden.
Ein weiteres Feature ist die Mine Map, die sich auch in eine Übersichtsseite 
einbauen lässt. Sie gibt einen schnellen Überblick über den Zustand der 
Dienste und ist besonders nützlich, wenn man auf vielen Hosts immer 
dieselben Dienste überwacht.
Nicht zuletzt wurde auch an die Nutzer von Mobilgeräten gedacht. Für sie 
gibt es eine spezielle Oberfläche, auf der die wichtigsten Status auf kleiner 
Fläche zu sehen sind, sodass man Probleme schnell sehen und behandeln kann.
Fazit
Jeder, der eine Netzwerküberwachungslösung aus der Nagios-Familie (Naemon, 
Nagios, Icinga und Shinken) aufbauen oder erweitern will, sollte sich Thruk 
ansehen. Am leichtesten ist das durch die Installation der Open Monitoring 
Distribution (OMD) möglich, die auch einen einfachen Vergleich mit anderen 
Oberflächen erlaubt. OMD ist ohnehin sehr zu empfehlen, das ist jedoch Stoff 
für weitere Artikel.
            Links
[1] https://www.nagios.org/
[2] http://www.thruk.org/
[3] http://www.pro-linux.de/artikel/2/1795/thruk-besser-ueberwachen.html
[4] https://www.icinga.org/
[5] http://www.shinken-monitoring.org/
[6] http://omdistro.org/
[7] http://mathias-kettner.de/checkmk_livestatus.html
[8] http://mathias-kettner.de/check_mk
[9] http://download.thruk.org/
[10] http://www.thruk.org/documentation/install.html
[11] http://www.thruk.org/documentation/
[12] http://www.thruk.org/documentation/introduction.html
[13] https://docs.pnp4nagios.org/
        
| Autoreninformation | 
| Hans-Joachim Baader (Webseite)
befasst sich bereits seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er erfolgreich sein 
Informatikstudium ab, machte die Softwareentwicklung zum Beruf und ist einer 
der Betreiber von Pro-Linux.de. | 
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von Dominik Wagenführ
    Wer kennt das nicht? Der Geburtstag der Mutter steht an und man muss schnell 
noch einen Gutschein schreiben. Leider findet man auf dem ganzen System 
keine passende Schnörkelschrift, die etwas hermacht. Hier helfen 
Schriftpakete wie das „MegaFont NEXT“ von SoftMaker.
Redaktioneller Hinweis: Das Rezensionsexemplar von „MegaFont NEXT“ wurde uns von 
SoftMaker unaufgefordert zur Verfügung gestellt!
Die Firma SoftMaker [1] kennen einige Leser vielleicht 
durch das Office-Paket SoftMaker Office, das in der Version 2012 auch 
für Linux zur Verfügung steht (siehe freiesMagazin 
12/2012 [2]). Die neue 
Office-Version 2016 ist noch nicht offiziell freigegeben, steht seit Mitte
November aber für alle Linux-Nutzer als Beta-Version zum Test zur
Verfügung [3].
Manuelle Installation
Die MegaFont–NEXT–Schriftsammlung [4] 
enthält knapp über 5000 verschiedene Schriftdateien. Auf der mitgelieferten 
DVD sind diese untergliedert in Antique, Outline, Random, Shadow und 
Standard. Die Schriften liegen im 
TrueType-Format [5] vor.
Eigentlich ist die Installation der Schriften von der DVD unter Linux etwas 
langweilig, da man die jeweilige Schrift einfach nur in den (versteckten)
Ordner ~/.local/share/fonts/ (oder einen beliebigen Unterordner darin) 
kopieren muss. Danach steht die Schrift
zur freien Verfügung.
Wenn die Schrift für alle Benutzer der Rechners benutzbar sein soll, muss 
man sie mit Root-Rechten nach /usr/share/fonts/ kopieren.
Automatische Installation
Komfortabler geht die Installation über einen
Fontmanager [6]. Nicht
alle auf der ubuntuusers.de-Wikiseite Erwähnten funktionieren noch
richtig. Am einfachsten geht die Installation mit dem GNOME
Font-Viewer, falls der Dateimanager das Anzeigen und
Installieren nicht schon unterstützt.
Nach der Installation des Paketes gnome-font-viewer kann man auf die 
Schrift doppelklicken und sie sollte sich mit dem „Schriftartenbetrachter“ 
öffnen. Dort sieht man die Schriftart mit verschiedenen Beispieltexten. Mit 
einem Klick auf den Button „Installieren“ oben rechts wird die Schrift 
installiert.
Bild: Der GNOME Font-Viewer erlaubt die schnelle Installation von Schriften.
Für eine Gesamtübersicht der Schriften ist der Opcion Font 
Viewer [7] gut geeignet. Nach dem Download 
und Start der Java-Datei über
$ java -jar Opcion_v1.1.1.jar
kann man im Reiter „Other Fonts“ über den Knopf „Browse“ den Pfad zu den 
Schriften auf der DVD angeben. Danach sieht man eine Vorschau der Schriften 
mit einem selbst zu definierenden Text und kann sich so leicht die passende 
Schrift heraussuchen. Die Installation  selbst ist leider nicht über das
Programm 
möglich.
Bild: Der Opcion Font Viewer.
Ein weiteres gutes Programm zur Betrachtung ist 
Fontmatrix [8], das zwar nicht mehr aktiv 
entwickelt wird, aber dennoch einen guten Überblick über Schriften geben kann.
Nach der Installation des Paketes fontmatrix kann man rechts unten auf 
„Browse Directories“ klicken und im Dateibaum links die
Schriftordner auf 
der DVD anwählen. Mit der Auswahl einer Schrift sieht man diese in der Mitte 
mit einem Beispieltext dargestellt.
Wichtiger ist aber der Reiter „Chart“. Über den Eintrag 
„Block“ kann man verschiedene Unicode-Bereiche prüfen, welche Zeichen in 
der jeweiligen Schriftart umgesetzt sind.
Bild: Fontmatrix mit der Darstellung der umgesetzten Zeichen.
Fazit
Wichtig vorab: Die Schriften unterliegen einem Copyright und dürfen
nicht weitergegeben werden. Was erlaubt ist, ist die Einbettung in ein
PDF, sodass man zumindest die damit erstellten Dokumente weitergeben
kann. Insgesamt darf man die Schriftsammlung auf drei Rechnern
installieren.
Die Menge an 5000 Schriften mag einen erschlagen, aber viele Schriften
sind z. B. in verschieden Schriftstärken und -breiten
enthalten. Daneben stehen diese Schriften in
den Kategorien Antique, Outline, Random und Shadow zur
Verfügung. Dennoch bleiben immer noch mehr als 1200 Schriftarten
übrig. Ob dies einem der Preis von 39,95 Euro (bzw. 24,95 Euro bei
einem Upgrade) wert ist, muss jeder selbst entscheiden.
Wichtig ist auch, dass nicht jede Schriftart die gleichen Zeichen 
umgesetzt hat. So enthalten zwar alle Schriftarten das Euro-Symbol, aber nicht alle ein
Pfund-Zeichen. Für komplexe mathematische Texte eignet sich vermutlich keine 
der Schriftarten.
Hinweis: Es wurden nicht alle Schriften,
die auf der DVD enthalten sind,
getestet, aber die wenigen
geprüften unterstützen nur einen kleinen Teil der 
mathematischen Symbole und anderer Sonderzeichen.
Redaktioneller Hinweis:  Da Dominik Wagenführ die Schriftsammlung nicht benötigt, wird sie verlost werden. Die Gewinnfrage lautet:
„Wie heißt in der Typographie der Vorgang den horizontalen Abstand zwischen mehreren Buchstaben zu verändern?“
Die Antwort kann bis zum 13. Dezember 2015, 23:59 Uhr über
die Kommentarfunktion oder per E-Mail an  geschickt
werden. Die Kommentare werden bis zum Ende der Verlosung nicht
freigeschaltet. Die DVD wird unter allen Einsendern, die die Frage
richtig beantworten konnten, verlost.
            Links
 geschickt
werden. Die Kommentare werden bis zum Ende der Verlosung nicht
freigeschaltet. Die DVD wird unter allen Einsendern, die die Frage
richtig beantworten konnten, verlost.
            Links
[1] http://www.softmaker.de/
[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2012-12
[3] http://www.pro-linux.de/news/1/22982/softmaker-office-2016-fuer-linux-oeffentliche-beta-verfuegbar.html
[4] http://www.softmaker.de/megafont.htm
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/TrueType
[6] https://wiki.ubuntuusers.de/Fontmanager
[7] http://opcion.sourceforge.net/
[8] http://fontmatrix.be/
        
| Autoreninformation | 
| Dominik Wagenführ (Webseite)
benötigt normalerweise sehr wenig Schriften, und wenn, dann müssen sie auch
unter LaTeX funktionieren. | 
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von Dominik Wagenführ
    Bereits im Jahr 2012 fand die Ubucon [1], die 
Konferenz für die deutschsprachige Ubuntu-Community, an der 
Hochschule für Wirtschaft und Technik (HWTK) in Berlin statt. 
Aufgrund mangelnder Bewerbungen für das Jahr 2015 waren die 
Organisatoren froh darüber, dass sich die HWTK erneut anbot [2]. Und wie 
auch beim letzten Mal war das Treffen ein voller Erfolg.
Wissenswertes und Interessantes
Wie jedes Jahr hielt die Ubucon zahlreiche interessante Vorträge und 
Workshops bereit [3]. Auf fünf Räume
verteilt 
gab es am Samstag und Sonntag insgesamt 32 Präsentationen. Von sehr 
Ubuntu-nahen Themen bis hin zu Community-Diskussionen war alles dabei.
Da aufgrund der Zeitgleichheit nicht alle Vorträge besucht werden
konnten, gibt es hier nur eine kurze Übersicht über die, denen ich
(zumindest zeitweise) beiwohnen konnte.
Bild: Sujeevan Vijayakumaran eröffnet die Ubucon – wie üblich auf einem Tisch stehend.
TCL vs. Python
In dem Vortrag zeigten Uwe Berger als Vertreter der 
TCL-Fraktion [4] und Frank Hofmann als 
Python-Vertreter [5], was die beiden Programmier- 
und Skriptsprachen auszeichnet und wo sie sich unterscheiden.
Der gut abgestimmte Vortrag ging dabei über bloße Foliensätze 
hinaus und zeigte konkrete 
Anwendungsfälle, die einmal in TCL und 
einmal in Python gelöst wurden: Listen und Sortierung gehören 
natürlich zum Standard-Repertoire, aber es wurde auch gezeigt, wie 
man ein Client-Server-Konzept umsetzt, sich dabei vor 
Code-Injection-Problemen schützen kann und am Ende sogar die 
serielle Schnittstelle eines Arduino Nano angesteuert.
Leider reichte die Zeit nicht aus, um alle vorbereiteten Beispiele 
zu zeigen, obwohl der Workshop bereits um 30 Minuten verlängert 
wurde. Reichhaltige Diskussionen und Fragen aus dem Publikum zeigten 
aber das Interesse an den Lösungen. Insgesamt machte der Vortrag 
sehr viel Spaß und ggf. gibt es demnächst wieder ein paar mehr 
TCL-Nutzer als den einen, der sich im Vortrag dazu outete.
Bild: Uwe Berger vertrat die TCL-Seite bei dem Vortrag.
Ubuntu Snappy Core
Das Team „DOS“, bestehend aus Ubuntu-Entwickler Daniel Holbach, 
Ubuntu-Entwickler Oliver Grawert und Ubuntu-Community-Mitglied 
Sujeevan Vijayakumaran, erklärte den Zuschauern, wie Ubuntu Snappy Core 
funktioniert und was das System so besonders macht. Vor allem die neuen 
snap-Pakete, die transaktionale Updates und Rollbacks erlauben, sind eine 
große Neuerung.
Von Drohnen und Kühlschränken über Mini-Computer wie Beaglebone und Raspberry 
Pi bis hin zu Wearables kann Ubuntu Snappy Core überall eingesetzt und 
entsprechend angepasst werden. Das System ist dabei stark architektural 
geprägt und trennt die verschiedenen Bereiche, auf denen der Kernel, das 
Betriebssystem und die Apps lesen und schreiben können, sodass eine größere 
Sicherheit gewährleistet wird.
Besonders hervorzuheben ist noch die Anwendung 
Snapcraft [6], die die Erstellung und Paketierung von Programmen übernimmt. Die
Bedienung war 
bei der Live-Demonstration zumindest so einfach, dass ganz leicht beliebige 
Programme gepackt und veröffentlicht werden konnten.
Bild: Daniel Holbach und Oliver Grawert brachten Snappy den Zuhörern näher.
„Prezis“ mit Inkscape
Prezi [7] ist ein proprietäres Anwendungsprogramm für die 
Darstellung von Präsentationen mittels Adobe Flash, wobei der Fokus vor 
allem auf die Übergänge zwischen Inhalten gelegt wird. Ähnliche Effekte kann 
man mit Inkscape [8] und den Plug-ins 
JessyInk [9] oder 
Sozi [10] erreichen, wie Matthias Baran in seinem 
Workshop zeigte.
Schritt für Schritt führte er vor, wie man die Plug-ins bedient und 
einstellen muss, um in Inkscape mit Hilfe von Ebenen Präsentationen 
erstellen zu können, die ebenfalls fließende Übergänge zeigen.
Das Mitmachen bei JessyInk stellte für die meisten Teilnehmer kein 
Problem dar, zumal das Plug-in standardmäßig mit Inkscape 
installiert ist.
Bei Sozi stellte sich das Problem, 
dass die Version 
auf dem Rechner des Referenten Fehlermeldungen zeigte und nicht 
immer korrekt funktionierte, was den Ablauf etwas störte.
Insgesamt war es aber ein sehr interessanter Vortrag, der dazu 
animierte, die nächste Präsentation versuchsweise mit Inkscape zu 
erstellen, statt wie gewohnt mit LaTeX Beamer.
Bild: Matthias Baran zeigte, wie man Präsentationen mit Inkscape erstellen kann.
Google-freies Android
Passend zum Kauf eines neuen Android-Smartphones vor zwei Wochen gab es 
einen
Vortrag von Alexander Rudolf, wie man sein Android-Gerät ohne Google 
betreiben kann. Interessanterweise benötigte man dafür ein 
Google-Konto.
Der Referent zeigte auf zahlreichen Folien die Theorie, wie man 
mittels eines Zweitsmartphones und einem Google-Konto, das nur dort 
eingerichtet ist, Apps aus dem Google PlayStore installieren kann, 
um dann die zugehörigen APK-Dateien mittels einen eigenen F-Droid-Servers, 
auf das eigentlich genutzte Smartphone zu verteilen.
Leider handelte es sich (zumindest in der ersten
Stunde, die zweite 
konnte ich nicht verfolgen) nur um die Theorie. Diese ist aber für 
normale Nutzer alles andere als trivial und so hätte es
geholfen, 
wenn man die Einrichtung am lebenden Beispiel zeigt. 
Dies hätte dann aber vermutlich einen Vier-Stunden-Workshop erfordert.
Insgesamt war der Vortrag etwas enttäuschend, da er sehr 
theorielastig war. Darüber hinaus konnte der Titel in die Irre 
führen, da nicht gezeigt wurde, wie man allgemein sein normales 
Android-Handy ohne Google-Dienste benutzt, sondern über Umwege
sich mit Google arrangieren muss.
Immerhin gab es 
Tipps bezüglich der Nutzung von F-Droid als App-Store, OSMand als 
Kartendienst oder Browser wie Firefox statt Chrome.
Bild: Alexander Rudolf erklärte, wie man sein Android-Smartphone Google-frei bekommt.
And the winner is …
Gleich dreimal gab es etwas auf der Ubucon 2015 zu gewinnen. Zum
ersten wurde Dank des Einsatzes von Simon Raffeiner, Sujeevan
Vijayakumaran, Daniel Holbach und David Planella ein UbuContest
veranstaltet [11]. Bei
dem Wettbewerb sollten die Teilnehmer aus dem In- und Ausland Apps für
das mobile Ubuntu-Betriebssystem schreiben. Insgesamt gab es 25
Einsendungen.
Die Gewinner wurden zwar schon Anfang
Oktober bekannt
gegeben [12], zur Ubucon
wurden sie aber eingeladen, um ihre Preise (ein Ubuntu Phone)
persönlich in Empfang zu nehmen. In der Kategorie „Beste
Einzelleistung“ gewann Simon Stürz, der leider nicht anwesend sein
konnte, mit seinem Spiel „Monster Wars“. Als Ausgleich war dafür der
junge Niederländer Jorik van Nielen als Zweitplatzierter mit seiner
App „Click the Cookie“ anwesend. Als beste Teamleistung wurde das
Spiel „Falldown“ von Riccardo Padovani aus Italien und Michał Prędotka
aus Schottland prämiert.
Bild: Riccardo Padovani (2.v.l.) und Michał Prędotka (links) nahmen den Preis für beste Teamleistung entgegen.
Wie (beinahe) jedes Jahr gab es zum zweiten auch wieder ein
Linux-Quiz.  Adrian Böhmichen stellte als Quizmaster den jeweils zwei
Konkurrenten verschiedene Fragen aus den Bereichen Linux, Ubuntu und
Open Source.  Immerhin
ging kein Teilnehmer leer aus, da beide Plätze
ein Buch, welches von den Verlagen mitp, O'Reilly und Rheinwerk
gesponsort wurden, mitnehmen konnten. Das letzte Duell fochten dann
Ubuntu-Entwickler Daniel Holbach und Ubuntu-Community-Team-Manager
David Planella aus, um ihr Wissen in den Bereichen Ubuntu und
Ubuntu-Community auf die Probe zu stellen.
Beide konnten ihre volle Wissensbandbreite aber leider nicht ausspielen,
was natürlich nur daran lag, dass das Quiz-Programm zum Ende der
Ratestunde immer wieder abstürzte. Immerhin
sorgte dies für einige
heitere Momente, als es mit einem sudo mono quiz.exe neu
gestartet werden musste.
Bild: Daniel Holbach und David Planella beim Linux-Quiz.
Zum dritten gab es erstmals auch eine Verlosung auf der Ubucon. Für einen 
Euro konnten die Teilnehmer Lose kaufen und als Hauptpreis ein Ubuntu Phone 
gewinnen, das von Freie Computer [13] aus
der 
Schweiz gesponsort wurde. Daneben gab es auch noch weitere Bücher und 
T-Shirts zu gewinnen. Ungefähr 120 Lose
wurden verkauft und am Ende freuten sich 
ca. 15 Teilnehmer über ihre Gewinne. 
Bild: Torsten Franz als Glücksfee bei der Verlosung.
Soziales und Plaudereien
Neben den Vorträgen standen natürlich auch wieder die persönlichen Gespräche 
und Diskussionen im Vordergrund. Bereits der Vorabendtreff im „Story of 
Berlin“ [14] brachte die ersten Gesprächspartner 
zusammen, als man gemeinsam einen Atomschutzbunker besuchte und etwas über 
die Geschichte Berlins erfuhr. Für manche standen die sozialen Kontakte 
sogar so sehr im Vordergrund, dass sie kaum einen der Vorträge besuchten. 
Vor allem die Social Events am Freitag und am Samstag dienen immer wieder 
intensiven Gesprächen, die sich nicht nur um Ubuntu oder Linux drehen, 
sondern auch alltägliche Dinge als Thema haben.
Bild: Wissenswertes bei „Story of Berlin“.
Interessant war es unter anderem, mit den beiden Gewinnern des 
UbuContest zu reden. Sei es über Berliner 
Sehenswürdigkeiten, über Deutschland im Allgemeinen oder die 
Ubuntu-Communities in deren Ländern. Dies gab völlig neue Einsichten 
und vernetzte die europäische Ubuntu-Gemeinschaft wieder ein 
Stückchen mehr.
Bild: Die Pausen wurden für Gespräche genutzt.
Deutsch und Englisch
Aufgrund des internationalen Publikums gab es
2015 auf der Ubucon
vermehrt Beiträge auf Englisch.
So wurden beispielsweise die neuesten
Informationen zum Thema „Ubuntu und Konvergenz“ von David Planella in
Englisch gehalten – auch wenn David, gebürtiger Spanier, derzeit in
Deutschland lebt und fließend Deutsch spricht.
Aufgrund des Ausfalls eines Referenten wurde auch einer der 
zahlreichen ownCloud-Vorträge spontan von einem anderen Referenten 
übernommen, dessen Muttersprache aber nicht Deutsch war und der daher  
Englisch sprach.
Auch der Ubuntu-Snappy-Core-Vortrag wurde, obwohl auf Deutsch 
angekündigt, in Englisch gehalten. Dies wiederum sorgte zumindest 
bei einigen deutschsprachigen Teilnehmern für Unmut, da sie so nicht 
folgen konnten. Die Veranstalter/Referenten wollen aber daraus 
lernen und zukünftig Vorträge in der Sprache halten, in der sie 
angekündigt wurden.
Bild: Stellenweise wurde tatsächlich auch gearbeitet.
Gedanken zum Schluss
Insgesamt 115 Teilnehmer zählte die Ubucon. Von den 105 angemeldeten
Personen fanden immerhin 90 letztendlich auch den Weg nach Berlin. Dazu
kamen aber wiederum 25 Teilnehmer, die sich für einen spontanen Besuch
am Samstag und/oder Sonntag entschließen konnten. Damit waren es etwas
mehr Besucher als im letzten Jahr in Katlenburg.
Hauptorganisator Sujeevan Vijayakumaran und der Vereinsvorsitzende
des ubuntu Deutschland e. V., Torsten Franz, hielten am Sonntag
Nachmittag noch die Schlussworte und dankten allen Beteiligten, bevor
sie die Verlosung anstießen.
Wie immer waren die Vorträge gut und die Gespräche mit den Teilnehmern
interessant und lustig und ebenfalls wie immer gab es zu viele
Brötchen. Es können bereits jetzt Wetten darauf abgeschlossen werden,
ob bei der Ubucon 2016 das Motto wieder „Eat more buns“ sein wird.
Bild: Für das leibliche Wohl war wie immer gesorgt.
Die Ubucon 2016 [15] soll als „UbuCon Europe“
erstmals alle
europäischen Ubuntu-Communities unter einem Dach
zusammenbringen. Hierzu laufen bereits die Planungen. Das Treffen
selbst wird voraussichtlich im September des nächsten Jahres in Essen
stattfinden. Wie immer gilt: Es werden Helfer gesucht und sich über
jeden gefreut, der (zumindest virtuell) mit anpacken
will. Hauptorganisator und damit auch Ansprechpartner wird, wie dieses
Jahr auch, Sujeevan Vijayakumaran
sein [16].
            Links
[1] http://ubucon.de/
[2] http://ubucon.de/2015/community-in-touch
[3] http://ubucon.de/2015/programm
[4] https://www.tcl.tk/
[5] https://www.python.org/
[6] https://developer.ubuntu.com/en/snappy/build-apps/
[7] https://prezi.com/
[8] https://inkscape.org/de/
[9] https://launchpad.net/jessyink
[10] http://sozi.baierouge.fr/
[11] http://ubucon.de/2015/announcement-ubucontest-de
[12] http://ubucon.de/2015/ubucontest-gewinner
[13] https://freie.computer/
[14] http://story-of-berlin.de/
[15] http://ubucon.eu/
[16] https://launchpad.net/~ubuconeu
        
| Autoreninformation | 
| Dominik Wagenführ (Webseite)
nutzt Ubuntu seit einigen 10 Jahren und war auf fast jeder Ubucon als
Besucher, Referent oder als Teil des Organisationsteams anwesend. | 
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von Jochen Schnelle
    Das Buch „Seven More Languages in Seven Weeks“ [1]
ist – wie der Titel schon vermuten lässt – der Nachfolger des 2011
erschienenen
Buchs „Seven Languages in Seven Weeks“. Dieses Buch gilt in der IT-Literatur als
„moderner Klassiker“, was Konzept und Thematik angeht (Rezension siehe
freiesMagazin 07/2011 [2]). Es
ist also spannend zu sehen, wie sich der Nachfolger schlägt.
Der Untertitel des vorliegenden Buchs macht dann auch klar, wohin dieses Mal die
Reise geht: „Languages That Are Shaping the Future“, auf Deutsch in
etwa: Zukunftsweisende (Programmier-)Sprachen.
In der Tat gehören sechs der sieben behandelten Sprachen eher zur
unbekannteren Sorte. Mit Lua [3] hat die
erste Sprache als
„embeddable 
scripting language“ noch einen gewissen Bekanntheits- und
Verbreitungsgrad. Die
sechs weiteren Sprachen sind, den Autoren zufolge, die möglichen
Shooting-Stars von morgen:
Factor [4],
Elm [5],
Elixir [6], Julia [7],
MiniKanren [8] und
Idris [9].
Was steht drin?
Das Buch folgt dem gleichen Konzept wie die anderen Bücher der „Seven ... in
Seven Weeks“ Serie auch: Es gibt zu jedem Thema, hier also zu jeder der sieben behandelten
Programmiersprache, ein dreigeteiltes Kapitel: Im ersten Teil werden
grundlegende Konzepte erklärt, im zweiten Teil die weiterführende Möglichkeiten
erläutert und im dritten Teil wird dann darauf aufbauend eine komplettes Programm entwickelt,
welches die jeweilige Stärke der Programmiersprache herausstellt.
Im Kapitel zu Lua wird dabei ein einfaches Musikprogramm entwickelt, das
die
Einfachheit eines Lua-Skripts und die Anbindung an "low level" C-Code
herausstellt. 
In der funktionalen Programmiersprache Factor wird ein „Shopping
Cart System“ geschrieben, welches sich die flexiblen Datenstrukturen
der
Programmiersprache zu Nutze macht. Mit der ebenfalls funktionalen, aber nach
JavaScript kompilierenden Sprache Elm wird ein (einfaches) Spiel programmiert.
In der Sprache Elixir, die unter anderem von Erlang, Ruby und Lisp
inspiriert ist, wird ein Programm zur Verwaltung eines Videoverleihs
geschrieben.
Julia hingegen ist eine Sprache, welche ihre Stärken eher in mathematischen und
wissenschaftlichen Berechnungen und „data processing“ hat. Hier wird ein Programm
geschrieben, das JPEG-Bilder manipulieren beziehungsweise bearbeiten
kann.
Die Programmiersprache miniKanren ist auf Logik-Programmierung spezialisiert.
Mit Hilfe der Sprache wird im Rahmen des Buches ein Geschichten-Generator
erstellt.
Im siebten Kapitel wird die ebenfalls funktionale Sprache Idris
behandelt, wobei der Schwerpunkt auf deren fortschrittlichem System der
Typisierung liegt, das als „dependently typed“ bezeichnet wird.
Alle Kapitel und die darin enthaltenen Beispiele sind recht praxisnah umgesetzt,
sodass sie durchaus als Einstiegspunkt für weiterführende, eigene Schritte mit
der jeweiligen Sprache dienen können.
Den Abschluss des Buchs bildet dann ein zusammenfassendes Kapitel, welches
nochmals die Stärken und auch Schwächen der zuvor behandelten sieben Sprachen heraus- und 
gegenüberstellt.
Wie liest es sich?
Hier sei zunächst vorweggenommen: Es macht viel Freude, das Buch zu
lesen. Man merkt beim Lesen durchgehend den Enthusiasmus und den
Spaß,
den die vier Autoren beim Schreiben hatten. Das Buch ist zwar stets
sachlich und kommt auf den Punkt, ist aber nichtsdestoweniger in einem
sehr angenehm zu lesenden „Plauderton“ geschrieben. Für den vollen
Lesespaß ist es allerdings auch vorteilhaft, wenn man
Englischkenntnisse besitzt, die über Schulenglisch hinausgehen.
Eine Vielzahl von Codebeispielen, die vollständig im Buch abgedruckt
sind,
machen den Einstieg in die vorgestellten Programmiersprachen und deren Konzepte
ebenfalls einfach und nachvollziehbar.
Fazit
Wie auch die anderen Bücher der „Seven ... in Seven Weeks“ Serie ist „Seven More
Languages in Seven Weeks“ kein Lehrbuch. Das Ziel ist vielmehr, den Leser beim
Blick über den Tellerrand auf die sieben Programmiersprachen zu begleiten und
dabei Appetit auf mehr zu machen – was den Autoren des Buchs auch hervorragend
gelingt.
Wer sich für Programmierung und Programmiersprachen interessiert, dem sei diese
Buch unbedingt empfohlen.
        
| Buchinformationen | 
| Titel | Seven More Languages in Seven Weeks [1] | 
| Autor | Bruce A. Tate, Ian Dees, Frederic Daoud, Jack Moffitt | 
| Verlag | O'Reilly | 
| Umfang | 291 Seiten | 
| ISBN | 978-1941222157 | 
| Preis | 27,95 Euro (Print), 20,96 Euro (E-Book) | 
            Links
[1] http://shop.oreilly.com/product/9781941222157.do
[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2011-07
[3] http://www.lua.org/
[4] http://factorcode.org/
[5] http://elm-lang.org/
[6] http://elixir-lang.org/
[7] http://julialang.org/
[8] http://minikanren.org/
[9] http://www.idris-lang.org/
        
| Autoreninformation | 
| Jochen Schnelle (Webseite)
Jochen Schnelle programmiert zwar primär in Python, wirft aber gerne auch einen
Blick auf anderen Programmiersprachen. | 
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von Christian Schnell
    Im Video-Training „Programmieren lernen mit
Python“ [1]
kann ein Anfänger in über 13 Stunden Videos die ersten Schritte in das
Programmieren mit Python machen.
Redaktioneller Hinweis: Wir danken dem Rheinwerk Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Der Inhalt des Video-Trainings unterteilt sich in zwölf Kapitel, wobei
die ersten sechs Kapitel eher die Grundlagen des Programmierens in
Python behandeln und ab Kapitel sieben fortgeschrittene Themen behandelt
werden.
Inhalt
Nach einer kurzen Einführung beginnt der Sprecher und Autor Thomas Theis mit der
Erläuterung der Installation von Python für Windows (für Ubuntu und Max OS X
folgt die Erklärung später). Mithilfe der IDLE (Python-IDE) werden anschließend einfache
Berechnungen durchgeführt. Weitere Inhalte von Kapitel 1 befassen sich mit dem
Speichern von Daten in Variablen sowie mit Kommentaren und erklären die
Erstellung des ersten Programms. Für alle drei Betriebssysteme wird die Nutzung
der IDLE und das Ausführen von Python-Skripten über die Konsole gezeigt.
Im zweiten Kapitel kann man zusammen mit dem Autor ein kleines Rechenspiel für
die Konsole programmieren. Die benötigten Kenntnisse werden nach und nach
kapitelweise erarbeitet. 
Besonders die Abschnitte, die Schleifen behandeln, sind sehr gut gelungen. Die
verschiedenen Schleifen-Typen werden live ineinander umgewandelt und Hinweise
gegeben, was bei den jeweiligen Schleifen besonders zu beachten ist. Für
Programmier-Anfänger ist dies schön anschaulich.
Rund um Zahlen und mathematische Operationen geht es zunächst im dritten
Kapitel. Die verschiedenen Zahlensysteme werden gleich zu Beginn auch
für Anfänger gut erklärt. Im zweiten Teil von Kapitel 3 werden
Eigenschaften von Zeichenketten und Operationen mit Ihnen erläutert.
Weitere Datentypen werden anschließend in Kapitel 4 vorgestellt. Die
Unterschiede zwischen den Datentypen werden durch Code-Beispiele und
Abgrenzungen bei den Erklärungen zu einzelnen Datentypen gut verdeutlicht.
Kapitel 5 behandelt Funktionen. Mit deren Hilfe wird das Rechenspiel aus den
vorherigen Kapiteln neu gegliedert und erscheint auf einmal wieder schön
übersichtlich. Erstmals erhält man in diesem Kapitel auch Hinweise auf die
Dokumentation bzw. Hilfe zu Python und wo man z. B. Informationen zu
bereits vorhandenen Funktionen von Python suchen kann.
Nachdem zwar auch im bisherigen Kursverlauf hin und wieder Fehler im
Code auftauchten und erklärt wurden, werden unter anderem diese in
Kapitel 6 nun systematisch behandelt. Fehler macht man natürlich am
besten selbst, um aus ihnen zu lernen, aber durch das Sehen dieser Videos
kann man wenigstens mit einigen Ausnahmebehandlungen (Exceptions)
schon etwas anfangen und
bekommt ein Gefühl für das Behandeln und Beseitigen von Fehlern.
Das nachfolgende Kapitel 7, in dem die objektorientierte Programmierung
eingeführt wird, ist eine solide Einführung, welche die für einen Anfänger
wichtigen Aspekte beleuchtet und eine gute Grundlage bildet, aber auch
nicht mehr. Zum Abschluss wird das bereits früher verwendete
Kopfrechenspiel objektorientiert neu programmiert. Hier hätte
der Autor allerdings ein etwas konzeptionelleres Arbeiten zeigen können.
Die verschiedenen Klassen werden mit ihren Methoden einfach eingetippt
und knapp erläutert, sodass das Spiel anschließend gut funktioniert,
aber man lernt wenig darüber, wie man von der Programmidee zu einem
objektorientierten Programm gelangt. 
In Kapitel 8 zeigt der Autor, wie Dateien bearbeitet werden. Der
Abschnitt mit dem Titel „Dateien für Excel erzeugen“ beschränkt sich
dann allerdings auf das Erzeugen und spätere Auslesen von csv-Dateien.
Kapitel 9 beschäftigt sich damit, wie man mit Python auf SQL-Datenbanken
zugreift und die verschiedenen Manipulationen der Tabellen und Datensätze
durchführt. Die Einführung in SQL gestaltet sich kurz und knapp. Für die ersten
Schritte in SQLite reicht es aber allemal. 
In den nächsten beiden Kapiteln werden zunächst einfache grafische Oberflächen
mithilfe von Tkinter erstellt. Die verschiedenen Widgets werden genauso wie das
Auswerten von Mausereignissen sehr ausführlich vorgestellt. Insgesamt stellt
dieses Kapitel eine gute Einführung für Anfänger in Python dar. Besonders im
nächsten Kapitel über fortgeschrittene grafische Oberflächen macht sich das
Videotraining sehr gut, da man das unterschiedliche Verhalten der Elemente bei
verschiedenen Layoutmanagern auf der Benutzeroberfläche sehr gut zeigen und
erkennen kann. 
Im letzten Kapitel führt der Autor die Programmierung eines
Vokabeltrainers für verschiedene Sprachen vor, wobei
viele der zuvor gelernten Inhalte eingesetzt werden.
Qualität der Videos
Die Videos sind in sehr guter Qualität. Die Kapitel sind noch einmal in
Unterkapitel und Abschnitte gegliedert. Zusammen mit der Such- und Indexfunktion
findet man sich schnell zurecht. Das Begleitmaterial besteht aus den im
Video-Training programmierten Python-Skripten.
Kritik
Die wichtigsten Grundlagen von Python werden für einen Programmieranfänger gut
erklärt, allerdings lernt man wenig über Programmierkonzepte. Verweise auf die
Python-Dokumentation werden nur sehr selten gegeben und andere Quellen lernt man
fast gar nicht kennen. Mir scheint, dass die Einstiegsschwelle hier für absolute
Anfänger bewusst sehr niedrig gewählt wurde. 
Teilweise sind die Kapitelüberschriften unglücklich gewählt. So
werden einige Begriffe in der Kapitelüberschrift (und damit im
Inhaltsverzeichnis) ins Deutsche übersetzt, im Kapitel selbst aber die
englische Bezeichnung verwendet, z. B. Wörterbücher bzw. Dictionaries.
Das macht es (nicht nur) für Anfänger verwirrend, im Videotraining die
gesuchten Informationen zu finden. Auf der anderen Seite werden andere
Funktionsnamen so ausgesprochen wie sie geschrieben werden („sqrt“), ohne dass
zumindest einmal erklärt wird, wofür dieser Name steht. Ebenfalls kritisch zu sehen
ist die oft kryptische Variablenbezeichnung und die (überwiegend) fehlende
Kommentierung der gezeigten Code-Beispiele. Einige Dinge werden einfach
erwähnt, ohne Erklärungen zu nennen (z. B. die gestrichelte Linie bei den
Tkinter-Ausklappmenüs, die man zum Abdocken der Menüleiste nutzen kann, was aber
selten gewünscht ist).
In der Beschreibung zum Videotraining wird u. a. auch auf Kapitel zur
Ansteuerung des Raspberry Pi verwiesen und auf beiliegenden Quellcode
für die Python-Versionen 2 und 3 hingewiesen. Die Programmbeispiele sind
allerdings alle für Python 3.4 geschrieben und der Raspberry Pi taucht
im Videotraining überhaupt nicht auf.
Fazit
In einem Buch dieser Preisklasse lassen sich wohl mehr und tiefere Informationen
finden, als es in einem Videotraining möglich ist. Wer aber noch keine
Programmiererfahrung hat, niedrigschwellig ins Programmieren einsteigen möchte
und lieber ein Video schaut statt ein Buch zu lesen, ist mit diesem
Videotraining – auch wenn es seine Schwächen hat – für den ersten Einstieg gut
bedient.
        
| Buchinformationen | 
| Titel | Programmieren lernen mit Python - Das Training für Einsteiger [1] | 
| Autor | Thomas Theis | 
| Verlag | Spielzeit 13 Stunden | 
| Umfang | Rheinwerk-Verlag, 2014 | 
| ISBN | ISBN 978-3-8362-3536-5 | 
| Preis | 39,90 € (DVD, Download) | 
            Links
[1] https://www.rheinwerk-verlag.de/programmieren-lernen-mit-python_3674/
        
| Autoreninformation | 
| Christian Schnell
entwickelt unter anderem Python-Skripte, um die Auswertung von
Routine-Experimenten im Labor zu automatisieren und zu beschleunigen. | 
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    Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse
         zur Verfügung - wir freuen uns über Lob,
        Kritik und Anregungen zum Magazin.
    An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich ermuntern,
    uns auch zu schreiben, was nicht so gut gefällt. Wir bekommen
    sehr viel Lob (was uns natürlich freut), aber vor allem durch
    Kritik und neue Ideen können wir uns verbessern.
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Leserbriefe und Anmerkungen
Eine Geschichte von Linux
            ->
Der Artikel ist gut gemeint, doch enthält er einige Fehler. Die Überschrift heißt
„Eine Geschichte von Linux“. Diese Geschichte beginnt mit Linus Torvalds. Die
Vorgeschichte, die der Autor erzählt, ist eine Geschichte von Unix.
Im Artikel steht: „Das Projekt nahm während der weiteren Entwicklung
betriebssystemähnliche Züge an“. Linus Torvalds hat mit einem Betriebssystem
(nämlich Minix) gestartet und hat letztendlich einen neuen Kernel gebaut. Ein
Kernel ist ein (enorm) wichtiger Teil einer Betriebssystems, aber es ist nicht
das Betriebssystem. Der Motor im Auto ist auch enorm wichtig (ohne läuft
nichts), aber der Motor ist nicht das Auto.
Dann sollte man auf die Feinheiten der Name achten (das macht natürlich kaum
jemand, auch im freiesMagazin niemand). Der Linux Kernel, der ist von Linus
Torvalds und heißt Linux. Nur mit einem Kernel hat man noch kein Betriebssystem
(siehe oben). Dazu sind viele Programme notwendig. Hier kommt das erwähnte GNU
ins Spiel. GNU hat genau diese Programme und hat als Kernel am Anfang Hurd
benutzt.
Daraus folgt: GNU ist ein Betriebssystem. Wenn GNU den Linux Kernel benutzt,
dann heißt es richtigerweise GNU/Linux.
         
Manfred Lotz  (Kommentar)
        <-    
[…] Ich habe als Titel „Eine Geschichte von Linux“ gewählt, da in meinem Artikel
erzählen wollte, wie Linux entstand. Ich finde, dass die Entwicklung von Unix
essentiell für den Artikel ist, denn ohne Multics, Unix und Minix wäre Linux, so
wie wir es kennen, möglicherweise nie entstanden. Ich könnte mir vorstellen,
dass das Problem, das Sie mit dem Titel haben, davon herrührt, dass ich als
Geschichte von Linux die Entwicklung bis zum ersten Release des Linux-Kernels
bezeichnet habe und Sie als Geschichte von Linux eher die Entwicklung ab dem
ersten Release verstehen.
Zum zweiten Punkt: […] Soweit ich es verstanden habe, entwickelt Linus
Torvalds zuerst eine Sammlung von Programmen (Terminal-Emulator,
Filesystem-Treiber etc.), diese Sammlung nimmt im Lauf der Entwicklung
betriebssystemähnliche Züge an (enthält also auch einen Kernel) und schließlich
wird der Kernel des betriebssystemähnlichen Projekts veröffentlicht. […] Der
Artikel ist zwar in dieser Hinsicht nicht falsch, er bringt aber die Situation
nicht ganz klar zum Ausdruck.
Als ich noch mal nachrecherchiert habe, bin ich allerdings auf verschiedene
Seiten gestoßen, von denen die einen behaupten, dass Torvalds das Betriebssystem
veröffentlichte, andere behaupten, dass Torvalds nur den Kernel veröffentlichte.
Falls Sie dazu Genaueres wissen, würde mich das natürlich sehr interessieren.
[…] Das Problem mit den doppeldeutigen Begriffen gibt es im Linux-Bereich ja
aber scheinbar öfter; GNU, KDE und Linux seien nur drei Beispiele von Begriffen,
die (zumindest in der Umgangssprache) verschiedene Bedeutungen haben.
Da mich auch hier eine Erklärung Ihrerseits interessieren würde, würde ich Ihnen
vorschlagen, doch einfach selbst einen Artikel für das freiesMagazin zu
schreiben, in dem Sie zum Beispiel die wichtigsten Begriffe der Linux-Szene
nennen und die Bedeutungen dieser erklären oder Falschverwendungen
richtig stellen.
         
Jakob Moser 
            ->
Ich bin schockiert, dass in diesem Artikel mit keiner Silbe die Fortentwicklung
der Konzepte, die Multics und Unics geprägt hatten, Erwähnung finden! Auch Plan 9
und ultimativ Inferno wurden komplett vergessen. Wie konnte das nur geschehen.
Nein, im Ernst: eine schöne kleine Übersicht, die J.M. da abgeliefert hat, halt
nicht nur zu Linux. Aber wenn man die „Wurzeln“ desselben bis zu den 1960ern
verorten möchte, sollte gerechterweise auch weiter ausgeholt werden. Vielleicht
gibt es noch Teil zwei?
Wie erwähnt, fanden Kommerzialisierungsbemühungen ab den 1980ern seitens AT&T
statt. Das schlägt dann auf die BSDs, aber auch auf Linux durch (Quellcode und
Rechte an eben diesem) – Stichwort SCO.
Das Verhalten und die Einstellung zu freier Software (und hier Linux im
speziellen) von MS, Apple und IBM und eine eventuelle Änderung über die Zeit
(von den Halloween Documents bis zur OS X-Basis Darwin). Was satirisch 
erscheint [1],
sollte man manchmal doch auch ernst
nehmen [2].
Da wäre noch Platz für so viel mehr. Also da capo, Zugabe...
         
Gast  (Kommentar)
WPS Office
            ->
Voller Interesse las ich den Artikel über dieses Office-Paket, dass ich seit
einiger Zeit ausprobiere und muss gestehen, dass ich statt neuem zu erfahren,
enttäuscht bin. Denn dies war leider zu oberflächlich. Deshalb ein paar
ergänzende Informationen:
Wer MS Office im Betrieb nutzt und zu Hause weiter arbeiten will, aber mit
Linux, wird bei jeder mir bekannten Lösung immer wieder die eine oder andere
Schwierigkeit haben. Insbesondere die SmartTags von MS Office machen einem auf
Linux zu schaffen. Dies trifft auf LibreOffice und auch auf Softmaker zu, um
einmal zwei Bekanntere zu nennen. Keine Probleme hat man dabei mit WPS. Da
habe ich noch nie solche Schwierigkeiten gehabt. 
Bugs gibt es zum Beispiel im Tabellenprogramm, die seit der letzten
Aktualisierung keine Diagramme mehr anzeigt. Auch sind die vielen Vorlagen nur
Englisch und können dadurch ohne Änderung nicht im Deutschen genutzt werden.
Sicherlich bietet LibreOffice durch das Zeichenprogramm und die Datenbank
deutlich mehr und ist für mich immer noch die Nummer eins unter Linux. Doch
manche Dinge lassen sich leider noch nicht hundertprozentig erledigen, wenn man
eine MS-Office-Vorlage nutzen muss. Genau hier ist WPS eine
interessante Alternative. Ist das MS-Office-Format ein negatives Kriterium für
WPS? Ich denke nicht, denn mit Gnumeric, Abiword, Softmaker, LibreOffice etc.
lassen sich auch diese Formate öffnen. Damit kann man WPS in Linux gut
integrieren.
Ergo, eine gute Alternative für Menschen, die in zwei „Welten“ arbeiten müssen.
P.S.: Die Linux-Community bietet für WPS ein integriertes deutsches Sprachpaket
ein, dass ich in der kostenlosen Windows-Version noch nicht gefunden habe. 
         
Walter Eisenhauer 
            ->
LibreOffice kann seine Stellung behaupten, wenn es gelingt verschiedene 
Schwächen zu beseitigen und darauf die Priorität zu setzen. Dazu müssen sich 
die Programmierer mit den Beiträgen in den entsprechenden Foren beschäftigen.
         
R.S.  (Kommentar)
Anno 1404
            ->
Da hat einer im Anno-Wiki behauptet, dass er schon längst ein Ubuntu-System 
hätte, wenn Anno 1404 dort laufen würde. Ich mache es kurz: Ich habe Ubuntu 
15.04, habe die DVD eingespielt von Computerbild, Anno 14.04 funktioniert 
mit Playonlinux und der neuesten Wine-Version. […] Bei der Einstellung der 
Bit-Zahl im Spiel selbst muss man auf 32 Bit stellen, auch wenn man selbst 
wie ich ein 64-bit Laptop hat, dann geht es!
         
Raymond99 
            Links
[1] http://www.mslinux.org
[2] http://www.wired.com/2015/09/microsoft-built-linux-everyone-else/
    Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebenenfalls zu
    kürzen. Redaktionelle Ergänzungen finden sich in eckigen Klammern.
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    wird voraussichtlich am 3. Januar u. a. mit folgenden Themen veröffentlicht:
    
-  Let's Encrypt
-  Rezension: Doing Math with Python
-  Rezension: Gut gerüstet gegen Überwachung im Web
    
Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte
    Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.
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    An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten
    Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
        
| $: | Shell-Prompt | 
| #: | Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können
                         hier auch einfach in einer normalen Shell ein
                         sudo vor die Befehle setzen. | 
| ~: | Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis
                        /home/BENUTZERNAME | 
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    Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2015
    
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